Possenspiel bei Chelsea Possenspiel bei Chelsea: Streit um Ballacks Rückennummer eskaliert
Los Angeles/London/dpa. - Der Streit um Michael Ballacks Trikot-Rückennummer 13 beim FC Chelsea ist am Donnerstag eskaliert. BallacksTeamkollege William Gallas, der in den vergangenen fünf Jahren die 13 getragen hat, ließ durch seinen Berater Pierre Frelot ausrichten, er erwarte, auch weiterhin mit dieser Rückennummer auflaufen zu dürfen.«Es ist nicht möglich, Ballack das Nummer-13-Shirt zu geben, ohnezuerst mit William zu sprechen», sagte Frelot.
«Als ich zu Chelsea kam, wollte ich schon die 13 und war danntraurig, als sie schon vergeben war. Also habe ich die 19 akzeptiert,aber vor zwei Tagen kam der Coach zu mir und sagte:, Du kannst die 13jetzt doch haben'», erklärte Ballack. Mourinhos Meinungsumschwunggilt als Disziplinar-Maßnahme für Gallas, der den Verein im Maiverlassen wollte und nach der strapaziösen WM in Deutschland auf dieUSA-Reise verzichtete. «William trägt seit fünf Jahren dieses Trikotund er erwartet, es auch weiterhin zu tragen», machte Frelot klar.
Der Trikotstreit ist die jüngste Posse in einem Verhandlungspokerum Gallas, bei dem beide Seiten mit allen Tricks arbeiten. Chelseawill den Verteidiger, dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft,unbedingt halten. Der Club unterbreitete Gallas bereits einen Vier-Jahres-Kontrakt, der eine Gehaltsverdoppelung vorsieht. Doch derfranzösische Vize-Weltmeister wollte erst zum AC Mailand wechseln,nahm nach dem Bestechungsskandal in Italien jedoch davon Abstand.
Als der Franzose am Montag nicht zum Trainingsauftakt in LosAngeles erschien, platzte José Mourinho der Kragen. «Damit hat ersich respektlos verhalten, und das kann ich überhaupt nicht leiden»,tobte der Trainer. Gallas reichte ein ärztliches Attest ein underklärte, er sei noch «zu erschöpft» von der Weltmeisterschaft.
Derweil versucht Ballack weitere Diskussionen um potenzielleProbleme bei seinem neuen Club schon im Keim zu ersticken. Ob er mitMittelfeld-Chef Frank Lampard vom Spielertyp her nicht zu ähnlichsei, um gemeinsam effektiv zu sein, fragen englische Reporter den 70-maligen deutschen Nationalspieler immer wieder. «Frank ist ein tollerSpieler. Wir haben noch nicht wirklich über unser Zusammenpassengesprochen, denn ich habe ihn erst vor zwei Tagen getroffen, aberjeden Tag wird das Verständnis im Training besser», meinte Ballack.Englische Medien prophezeien bereits einen Machtkampf zwischen denbeiden Mittelfeld-Strategen um die Führungsrolle. Zumindest alsTopverdiener bei den «Blues» hat Ballack Lampard bereits abgelöst.