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Porträt Porträt: Der Sturz des Patrik Sinkewitz

Von Arne Richter und Andreas Zellmer 18.07.2007, 20:32

Hamburg/dpa. - Noch am 1. Mai hatte der Hesse mit dem Sieg beimKlassiker «Rund um den Henniger Turm» in Frankfurt seinen nach demGesamtsieg bei der Deutschland-Tour 2005 größten Karriereerfolggefeiert und war mit großen Hoffnungen zu seiner dritten Tour-Teilnahme nach Frankreich gefahren.

Der positive Befund mit einem deutlich erhöhten Testosteron-Wertereilte Sinkewitz am Mittwoch offenbar völlig unvorbereitet. «Ich?Wieso ich? Davon weiß ich nichts. Das kann nicht sein», sagte er derDeutschen Presse-Agentur dpa, unmittelbar bevor er sich in einerHamburger Klinik einem nach seiner Kollision mit einem Zuschauernotwendigen Eingriff unterziehen musste. «Ich werde gleich operiertund kann mich jetzt nicht darum kümmern», sagte er zu dem Doping-Vorwurf.

Noch kurz vor der Tour hatte sich Sinkewitz in einem Interview mitder «Fuldaer Zeitung» der klaren Anti-Doping-Linie seinesArbeitgebers T-Mobile angeschlossen, für den er seit 2006 fährt. «Ichkann nur für mich sprechen und für mein Team. Ich kenne unsereTeamstrategie, unsere Tests. Da ist es nahezu unmöglich, etwasVerbotenes zu machen», hatte er gesagt. Und die Folgen beschrieben,die ihn nun ereilen dürften: «Man muss auch darüber nachdenken, dassdanach alles vorbei sein kann. Mein Profivertrag wäre dann hinfällig.Das wäre nicht clever.»

Völlig frei von Dopingverdächtigungen war aber auch die bisherigeKarriere Sinkewitz' nicht. Zu Juniorenzeiten stand der damaligeNachwuchsfahrer während eines Trainingslagers in den USA unterVerdacht. Nur auf Druck von T-Mobile trennte er sich zudem im Vorjahrvon dem umstrittenen Mediziner Michele Ferrari. Im Februar 2005 warSinkewitz von der Polizei in Gewahrsam genommen worden: Allerdingsnicht wegen Dopings. Die Ordnungshüter hatten ihn in FuldasInnenstadt mit einem mutmaßlichen Ladendieb verwechselt.