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Pferdesport-WM Pferdesport-WM: Deutsches Team will Nationen-Wertung gewinnen

Von Michael Rossmann 15.08.2006, 15:25
Dressurreiterin Nadine Capellmann, Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke und Springreiter Ludger Beerbaum (v.l.) präsentieren am Dienstag (15.08.2006) in Warendorf ihre Ausrüstung für die Reit-WM. In Aachen finden vom 20. August bis zum 03. September 2006 die Weltreiterspiele statt. (Foto: dpa)
Dressurreiterin Nadine Capellmann, Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke und Springreiter Ludger Beerbaum (v.l.) präsentieren am Dienstag (15.08.2006) in Warendorf ihre Ausrüstung für die Reit-WM. In Aachen finden vom 20. August bis zum 03. September 2006 die Weltreiterspiele statt. (Foto: dpa) dpa

Warendorf/dpa. - Das deutsche Team will bei den Pferdesport-Weltmeisterschaften im eigenen Land für goldenen Glanz sorgen.«Normalerweise müssen wir ganz vorne sein», sagte DelegationsleiterReinhard Wendt am Dienstag zur Nationen-Wertung in Aachen. Fünf Tagevor Beginn der Titelkämpfe mit insgesamt 15 Entscheidungendemonstrierten auch die Teilnehmer aller sieben DisziplinenSelbstbewusstsein und rechnen sich Medaillen-Chancen aus. Umnachträgliche Probleme zu verhindern, werden von allen Pferden imVorfeld Doping-Proben genommen.

So kurz wie möglich vor den einzelnen Wettbewerben würden Probenins Kölner Doping-Labor geschickt, berichtete Wendt. «Wir haben bei Olympia in Athen unsere Erfahrungen gemacht, und die waren schlecht»,sagte der Delegationsleiter und verwies auf die verloreneGoldmedaille der Springreiter nach der positiven Medikations-Kontrolle bei Ludger Beerbaums Pferd Goldfever. Seitdem werden vorallen internationalen Championaten die Pferde der deutschenTeilnehmer kontrolliert. «Das dauert vier Tage», sagte Wendt.

Untersucht werden nur die 59 Pferde, nicht die 44 Sportler. «Wirhaben in unserem Sport die Besonderheit, dass es bei den Pferdenkeine Grenzwerte gibt», erklärte Wendt. Dies sei bei Menschen anders.«Man weiß nicht sicher, wie lange nach einer normalen Behandlung nochReste im Körper sind.» Es gebe «nur Anhaltswerte», wie lange beiPferden der Abbau der Substanzen dauere, die zwar völlig legal, aberim Wettkampf verboten sind.

Der deutsche Verband (FN) wolle jegliches Risiko ausschließen,argumentierte Wendt. Die WM-Starter seien jedoch für sich selbstverantwortlich, daher gebe es auf Grund der Besonderheit desPferdesports nur die Kontrollen bei den Tieren. Alle Sportler seienlange vor der WM noch einmal auf die Doping-Problematik hingewiesenworden. «Für viele Aktive war das Neuland», sagte Wendt.

Vor vier Jahren im spanischen Jerez de la Frontera hatte diedeutsche Delegation die Nationen-Wertung knapp vor den Franzosengewonnen. Vier Titel sowie zwei zweite und drei dritte Plätze wiesdie Statistik nach damals 14 Wettbewerben aus - trotz einigerEnttäuschungen vor allem bei den Spring- und Vielseitigkeitsreitern.«Alle Pferde sind super drauf», berichtete Wendt, «aber sie könnensich an einer Ecke stoßen - und schon ist es vorbei.»

Bei den Springreitern ist Doppel-Europameister Marco Kutscher nochein Wackelkandidat. Die Entscheidung über seinen Einsatz fällt amSamstag. «Da gibt es eine letzte Untersuchung», sagte TeamkollegeLudger Beerbaum. Der 31-jährige Kutscher hatte sich vor zehn Tagenbeim Turnier in Balve eine Adduktoren-Verletzung zugezogen. LetzterTermin zur WM-Nennung der Springeiter, die erst in der zweiten Wochenzum Einsatz kommen, ist der kommende Dienstag.