1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Pferdesport: Pferdesport: Kinder sind in das dicke Pony Peggy regelrecht vernarrt

Pferdesport Pferdesport: Kinder sind in das dicke Pony Peggy regelrecht vernarrt

Von KLAUS-DIETER KUNICK 28.10.2008, 17:22

WÜRCHWITZ/MZ. - "Das hat sich diesen Namen selbst zuzuschreiben", sagt Ulrike Schramm vom ortsansässigen Reitverein. "Peggy frisst 24 Stunden am Stück, wenn man sie nicht bremst."

Dennoch ist Peggy das Lieblingspferd der Mädchen, obwohl noch zwei größere Pferde auf der Koppel des Reitvereins in Würchwitz stehen. "Peggy ist eigentlich ganz nett", formuliert es Leonie Schramm (6) aus Zettweil. Und Tina Bartl (10) aus Kayna fügt hinzu, dass das Pony gut sei für die Kleinen zum Reiten. Es sei schön ruhig. Bevor sich die Kinder auf den Rücken des Ponys schwingen, bekommen alle drei Pferde zunächst ein Leckerli - Pferdekekse. "Die Kinder kümmern sich selbst um die Tiere", so Ulrike Schramm. Putzen und Satteln gehört zum Beispiel dazu. Die Mädchen helfen sich auch gegenseitig auf das Pferd, fügt Kerstin Philipp, sie ist die Mutter der sechsjährigen Lara aus Wildenborn, hinzu. Es sei eine nette Truppe, die zusammenhält.

Den Mädchen ist die Aufregung anzumerken: Kaum ist Peggy sattelmäßig hergerichtet, hat sich auch schon eines der Kinder aufgeschwungen. Die Jüngste kann gerade einmal die Zügel halten, heißt Lisa-Marie Zwirnmann und kommt aus Zeitz. Jedes Kind darf circa für eine Viertelstunde auf Peggy reiten, dann wird gewechselt.

Der Freitagnachmittag als Training wird jedoch nicht stur eingehalten. Manchmal kommt die Runde auch am Wochenende zusammen, je nachdem welches Wetter herrscht. Da wird schnell mal eine SMS gesendet oder telefoniert und dann trifft man sich, ergänzt Susan Zwirnmann. Dass das Reiten nach wie vor eine Domäne der Mädchen ist, kann sie aus ihrer Familie heraus bestätigen. Ihr Sohn Linus (4) sei nicht für das Reiten zu begeistern, obwohl er Pferde mag.

Tina Bartl vollführt auf dem Pony inzwischen ihre sportlichen Übungen: Voltigieren ist angesagt. 20 verschiedene Grundübungen gibt es. Da ist von der Fahne die Rede, der Mühle oder auch der Schere. So kniet Tina mit dem linken Bein auf dem Pferd und hält sich mit beiden Händen am Sattel fest, wobei sie das rechte Bein nach hinten streckt - das ist die Fahne. Auch ein Kopfstand auf dem Pony gehört mit zu den schwierigen Aufgaben. Das hohe C des Voltigierens für die Kinder ist zweifelsfrei, wenn zwei oder drei von ihnen auf dem Pferd sitzen und sich sportlich betätigen. Während Ulrike Schramm Peggy an der Leine führt und im Kreis laufen lässt, schaut sie ständig auf Tina, ob sie alles richtig macht. "Die Kinder haben kein Angstgefühl. Sie trauen sich von Mal zu Mal mehr zu", erklärt sie. Dabei mögen die Kinder von den drei Gangarten Schritt, Trab und Galopp den Galopp am liebsten. Der, meinen sie übereinstimmend, sei der Schnellste. Und das kommt eben an. Die Mädchen räumen allerdings auch ein, dass jedes schon einmal vom Pferd gefallen sei. "Dann gibt es den berühmten Sturzkuchen", ruft Tina in die Runde. Ernsthaft sei aber noch nie etwas passiert. Was einfach aussieht, ist in der Praxis nicht so leicht zu handeln. "Das Zauberwort beim Voltigieren heißt üben, üben und nochmals üben", so Ulrike Schramm. Der sechsjährigen Leonie macht das scheinbar nichts aus: "Wenn ich auf dem Pferd Sport machen kann, dann gefällt mir das gut." Und auch Tina Bartl kommt damit bestens zu Rande. "Wir sind für die Veranstaltung ,Partner Pferd in Leipzig' im Januar qualifiziert", so die Zehnjährige, die im Sommer bei einem Turnier in Greppien einen 1. Platz belegte. Und schon heute bereiten sich die Kinder auf das Reitturnier vor, das 2009 in Würchwitz stattfindet. Es sei ein großer Ansporn, vor heimischem Publikum aufzutreten.