Pferdesport Pferdesport: Hoffmann am schnellsten im Parcours
SANGERHAUSEN/MZ. - Wie immer strömten die Zuschauer in Scharen in das Reitstadion an der Walkmühle. Wie immer feuerten sie ihre lokalen Helden, wie Günter Siegmeier, René Böhme, Ute Kratzer oder Bodo Hoffmann frenetisch an. Wie immer herrschte am Sonntag eine tolle Stimmung und wie (fast) immer regnete es am Sonnabend.
Nicht wie immer, sondern völlig neu, war die Tatsache, dass mit Matthias Keil der erfolgreichste Sangerhäuser Springreiter nicht mehr für den Reit- und Fahrverein aus der Rosenstadt an den Start geht. Er wechselte zur RSG Burgenland Mühlberg in Thüringen. "Es gibt einige Gründe für den Wechsel. Der Wichtigste ist die Tatsache, dass ich jetzt bessere Startmöglichkeiten für größere Wettkämpfe, wie das internationale Turnier in Gera, habe", so der 35-jährige Sangerhäuser.
Auf dem heimischen Reitplatz stellte Keil seine Klasse am Pfingstwochenende aber noch einmal unter Beweis. Bei beiden Springen der Klasse M mischte er an der Spitze mit. Am Sonnabend holte er auf seinen Pferden Seekatze und Spartakus einen Doppelsieg, am Sonntag wurde er auf Spartakus Zweiter.
Dabei fiel die Entscheidung vor zahlreichen Zuschauern, die trotz des drohenden Gewitters bis zum Ende ausharrten, erst gegen 19 Uhr. Im Stechen hatte schließlich Andreas John vom Reitverein Hettstedt / Walbeck die Nase vorn. Mit seinem Pferd Red Bull leistete er sich zwar ebenso, wie Keil und Spartakus, vier Fehlerpunkte, war aber acht Sekunden schneller als sein Kontrahent. Insgesamt waren vier Reiter zuvor fehlerlos über die Runden gekommen.
Auch in den anderen Wettbewerben ging es trotz der anspruchsvollen Hindernisse bei der Vergabe von Sieg und Plätzen ganz eng zu.
Das Schnelligkeit keine Hexerei ist, zeigten auch die Gespannfahrer. Mit "Vollgas" jagten sie beim Geschicklichkeits-Wettbewerb über den Parcours. Sehr zur Freude ihrer vielen Fans sicherten sich Dirk Dedecke (Einspänner) und Bodo Hoffmann (Zweispänner) die Siege. Den Platzierten bleibt der Trost, ihren Beitrag zu einem der spektakulärsten Bestandteile des Programms geleistet zu haben.
Für die Gestaltung des Parcours war Achim Schoder zuständig. Der Heldrunger gehört beim Reit- und Fahrturnier in Sangerhausen schon zum "Inventar." Seit 1996 ist der mittlerweile 56-jährige Schoder zu Pfingsten in der Rosenstadt dabei. Für ihn beginnt die Vorbereitung auf das Turnier aber schon viel früher. "Zwei bis drei Wochen vorher fange ich an, mir einen Plan auszudenken. Schließlich will ich ja nicht jedes Jahr das Gleiche machen", so der gestandene Parcours-Meister.
Geruhsamer, aber dafür viel graziler, ging es bei den Dressurprüfungen zu. Mit Vanessa Sees (Drebsdorf) und Ute Kratzer (Sangerhausen) konnten auch dabei Reiterinnen aus der Region für Furore sorgen.
Die Einzigen, die nicht über den von Schoder gesteckten Parcours jagten, waren neben den Dressurreitern auch die Teilnehmer an den Schaubildern. Auch in diesem Jahr gab es im wahrsten Sinn des Wortes wieder jede Menge zu sehen. Die "Ungarische Post" von Ute Kratzer gehörte ebenso zum Repertoire, wie die Vorstellung der verschiedensten Pferderassen, die Quadrillen der Römerwagen von Günter Siegmeier und vieles andere mehr.
Kein Wunder also, dass Ulli Mannheim mit der Veranstaltung sehr zufrieden war. "Die Abwechslung, die wir bieten, kommt bei den Leuten gut an. Der Sonntag ist wieder einmal optimal gelaufen, den Leuten hat es gefallen", freute sich der Vorsitzende des ausrichtenden Reit- und Fahrvereins. Und am Schluss gab es noch ein dickes Dankeschön, das Mannheim allen Sponsoren, Aktiven, Zuschauern Vereinsmitgliedern und allen freiwilligen Helfern sagte. Und das war auch wie immer keine Floskel, sondern kam von Herzen.