PDA PDA: Multimediale Alleskönner
Hannover/Düsseldorf/dpa. - PDA und Smartphone dienen heute nicht nur als Bürohilfe, sondern auch als Walkman, Digitalkamera oder Videogerät. Die Modelle auf der Computer- und Technikmesse CeBIT in Hannover bieten zudem einige neue Funktionen wie mobiles Fernsehen oder Videotelefonie, die die Technik noch bunter machen sollen.
«Dieses Jahr sind besonders UMTS-Geräte im Trend», sagt Susanne Burgdorf, Sprecherin von Sony-Ericsson in Düsseldorf. Mit Smartphone-Modellen wie dem P990i könnten Nutzer sich beispielsweise bei der Fußball-Weltmeisterschaft die Höhepunkte der Partien als Videostream anschauen.
UMTS-fähige PDA-Phones wie Motorolas A 1010 oder der MDA Pro von T-Mobile ermöglichen zudem Videotelefonie. «So können etwa Paare in einer Fernbeziehung von Angesicht zu Angesicht miteinander reden», erklärt Husam Azrak, Sprecher von T-Mobile in Bonn. Oder der Partner könne von zu Hause aus beim Einkauf per Bildtelefonat mitentscheiden. Grundsätzlich liegt die Verschmelzung von PDA und Telefon weiter im Trend. Darauf reagieren inzwischen auch Hersteller klassischer PDAs wie Fujitsu-Siemens - dieser will auf der CeBIT eine neue UMTS-Smartphone-Serie namens Pocket Loox T vorstellen.
Am Markt haben die schlauen Handys den PDA ohnehin längst überholt, sagt Bernhard Jodeleit von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift «Connect». Ganz ausgestorben ist der klassische PDA aber noch nicht: «Traditionelle Handhelds dienen dabei immer häufiger als Navigationshilfe», sagt Sabine Twest, Sprecherin von Fujitsu-Siemens in München. So haben Fujitsu-Siemens und Hewlett-Packard Handhelds entwickelt, bei denen ein GPS-Modul gleich eingebaut ist.
Bei anderen PDAs wie dem C550 von Fujitsu-Siemens stehe der Datenaustausch mit anderen Geräten über WLAN und Bluetooth im Vordergrund, so Twest. Auch Nokia setzt bei seinem Smartphone N80 mit Universal Plug and Play auf das einfache Zusammenspiel der Technik. «Man kann so zum Beispiel Präsentationen vom mobilen Gerät gleich an den Beamer schicken», erklärt «Connect»-Redakteur Jodeleit.
Auch mobiles Surfen wird für den PDA immer wichtiger, sagt T-Mobile-Sprecher Azrak. So könne man unterwegs per UMTS oder WLAN Eintrittskarten bestellen oder Nachrichten abrufen. Mit höheren Übertragungsraten ist dies wesentlich komfortabler geworden. Für Büroanwender sind hierbei E-Mail-Push-Dienste eine Hilfe für die Arbeit unterwegs. Durch UMTS werde zudem die Einwahl leichter, da Nutzer nicht an einen lokalen Hotspot gebunden seien, so Jodeleit. Mit passender Software lasse sich dabei auch Internet-Telefonie nutzen.
Standardmäßig dienen die Handheld-Modelle auf der CeBIT zudem als MP3-Player und Digitalkamera. Neue Megapixel-Rekorde sind dabei aber nicht zu erwarten. Geräte wie Motorolas A1010 können außerdem auch MPEG4-Videos aufnehmen.
Bei den technischen Eckdaten spielt inzwischen vor allen Dingen mehr Speicher eine Rolle. Die «Lifedrive»-Modelle von Palm bieten beispielsweise mit einer vier Gigabyte großen Festplatte genügend Platz für Videos und Musik. Von Optik und Bedienung her setzen die Hersteller auf Vielseitigkeit: So bieten die Geräte von T-Mobile und Sony-Ericsson eine aufklappbare Tastatur sowie einen Touchscreen, der wahlweise im Hoch- oder Querformat genutzt werden kann.
Ob die auf der CeBIT präsentierten Neuheiten später aber auch ihre Nutzer finden, bleibt abzuwarten. So will Nokia mit dem N92 das Handyfernsehen im DVB-H-Format vorstellen. Dabei ist jedoch noch fraglich, ob sich dieser Standard hier zu Lande gegen das in Korea entwickelte DMB durchsetzt. Auch für Videotelefonie sieht «Connect»-Redakteur Jodeleit in Deutschland kaum Chancen. Diese Technik sei bereits früher groß angekündigt worden und habe sich später als Flop herausgestellt.