Passagierflug bald im Airbus A380
Frankfurt/Main/Hamburg/dpa. - Die asiatische Gesellschaft ist Startkunde für den fliegenden Riesen. Welchen Komfort Reisende im künftigen Airbus-Flaggschiff erwarten können, verraten die Fluggesellschaften noch nicht im Detail. Wie sich das Reisen in der A380 anfühlen wird, zeigte sich aber schon an Bord der Probeflüge.
Diese absolvierte Airbus gemeinsam mit Lufthansa Ende März von Frankfurt nach New York, Hongkong und Washington. Beim Einsteigen fällt das doppelstöckige Flugzeug an einem großen Verkehrsflughafen wie Frankfurt kaum auf. In der Kabine erinnert das Raumgefühl auf dem A380-Hauptdeck an die Boeing 747: Zehn Plätze nebeneinander in der Economy-Class. Dennoch verspricht Airbus deutlich mehr individuelle Bewegungsfreiheit für alle Passagiere. Das kündigte auch Lufthansa an.
Das Oberdeck der A380 wirkt wie die Kabine eines mittelgroßen Langstreckenflugzeuges vom Typ A330 oder A340: Acht Plätze nebeneinander in der Economy, sechs in der Business-Class. Einen großen Unterschied macht der Ausblick: Passagiere im A380-Oberdeck haben die gleiche Perspektive wie aus der ersten Etage im Boeing Jumbo 747. Wie viele Sitze in die A380 eingebaut werden, entscheidet jede Fluggesellschaft nach eigenem Geschmack. Airbus gibt den Mittelwert bei einer Drei-Klassen-Ausstattung mit 555 Plätzen an.
Reisende in Europa werden nach der A380-Premiere bei SIA im Oktober noch einige Monate auf die ersten A380-Linienflüge warten müssen. «Zunächst fliegen wir die Route Singapur-Sydney», erklärt Singapore-Airlines-Sprecher Tomasch. Erst wenn weitere Maschinen zur Verfügung stehen, fliegt der neue Riesenjet bei SIA dann auch nach Europa. Auf der so genannten «Känguru-Route» von Europa über Südostasien nach Australien haben die Reisenden in wenigen Jahren die Auswahl zwischen mehreren A380-Betreibern: Singapore Airlines, Qantas und Emirates haben unter anderem den neuen Riesenjet bestellt.
Den größten Unterschied merken Reisende nicht optisch beim Kabinengefühl, sondern akustisch: Selbst beim Start schwillt der Triebwerkslärm in der Kabine nur zu einem sonoren Brummen an. Besonders auffällig im Unterhaltungsprogramm der A380 sind die Außenbordkameras: Eine Perspektive zeigt den Blick hoch aus dem Seitenleitwerk des Giganten. So lässt sich das Rollen am Boden genau mitverfolgen, wenn die Piloten exakt um die Ecken auf dem Flughafen steuern. In der Luft zeigt der breite Bildschirm, wie die A380 durch Wolkenformationen fliegt.
In den kommenden zwei Jahren übernehmen neben Singapore Airlines auch Emirates aus Dubai, die australische Qantas, Lufthansa und Air France ihre erste A380. Emirates will nach eigenen Angaben die erste A380 im dritten Quartal 2008 bei Airbus in Empfang nehmen. Lufthansa plant für Sommer 2009 den kommerziellen Start mit dem neuen Flaggschiff auf der Langstrecke.