Partnersuche im Internet Partnersuche im Internet: Virtueller Flirt ist beliebt

Herrenberg/dpa. - Online-Kontaktbörsen boomen. Ob Jugendliche, Studenten, Berufstätige oder Senioren - für nahezu jede Gruppe gibt es im Internet die passende Flirtplattform. Das Anbandeln über Chatrooms, Datingseiten oder Online-Partnervermittlungen scheint demnach viel versprechend zu sein, folgt jedoch eigenen Regeln.
"Die Hemmschwelle ist durch die Anonymität im Netz niedriger als in der realen Welt", sagt Diplom-Psychologin Michaela Unfried aus Herrenberg (Baden-Württemberg). "Man kommt sich schneller näher." Der Knackpunkt sei das erste Treffen. Oft folge auf die virtuelle Innigkeit Ernüchterung. "Dann fragt man sich: Wie konnte ich ihm nur solche Geheimnisse anvertrauen?" Generell sei das Medium jedoch ein wunderbares Mittel, um Leute kennen zu lernen.
Dieser Meinung sind auch 31,1 Prozent der Bevölkerung, wie eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg ergab.
Als wichtigste Gründe für den virtuellen Flirt wurden in der Studie die regionale Ungebundenheit genannt, eine niedrigere Hemmschwelle, die Möglichkeit anonym zu bleiben, zeitliche Flexibilität und dass man sich schneller kennen lernt als in der realen Welt. "Man kann auch wichtige Punkte vorher abchecken", sagt Erika aus Bruchköbel (Hessen). Die 35-jährige Betriebswirtin knüpft seit ein paar Jahren auf verschiedenen Seiten immer wieder Kontakte.
Darüber hinaus gibt es hunderte von Chatrooms, Flirtseiten und Online-Partnervermittlungen, die teils gratis, teils kostenpflichtig sind. Spezielle Angebote locken Jugendliche, Senioren, Landwirte, Homosexuelle oder Menschen mit besonderen sexuellen Vorlieben.
Beim Chatten muss man damit rechnen, dass jemand anders ist als er sich online gibt", sagt Joachim Höflich, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt. Im Netz würden negative Dinge eben gerne verschwiegen.
Dass sich im Internet "nur die pickligen Schüchternen" nach einem Partner umsehen, sei jedoch ein Mythos, so der Wissenschaftler. Dem kann Nicole Schiller, Diplom-Psychologin bei der Online-Partnervermittlung Parship in Hamburg, nur zustimmen. Ihre Klientel sei im Durchschnitt "Mitte vierzig", viele gut verdienende Akademiker seien darunter, die meisten bindungswillig und realistisch in Bezug auf die Partnersuche. "Viel Glück gehört aber auch dazu."
Erfolgsstorys gibt es dennoch genügend: Matthias Dürr etwa besuchte Michaela am Wochenende nach ihrem ersten Telefonat. Kurz danach zog sie zu ihm, sie heirateten und haben heute einen 13 Monate alten Sohn.
Flirten kann man unter: www.liebe.de
www.kontaktanzeigen.de
www.webliebe.de
www.parship.de