Online unterwegs - UMTS-Tarife für Datennomaden
Berlin/Hannover/dpa. - Immer mehr Menschen wollen mit ihrem Handy ins mobile Internet. Ihr Erfüllungsgehilfe dabei heißt UMTS. Dass sich der Datenfunk schnell verbreitet, zeigt eine Erhebung des Branchenverbandes BITKOM mit Sitz in Berlin.
Demnach gab es zum Jahreswechsel erstmals mehr als 10 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland. In diesem Jahr soll die Zahl auf fast 16 Millionen steigen. Denn jeder zweite Mobilfunkanschluss, der im Jahr 2008 geschaltet wird, kann der Prognose zufolge UMTS nutzen.
Gleichzeitig kommen immer umfassendere mobile Internetdienste auf den Markt. Yahoo beispielsweise hat für den Sommer die Einführung des auf mobile Endgeräte ausgerichteten oneConnect-Portal angekündigt. Es soll E-Mail-Dienste, Messaging, ein Adressbuch und die Verwaltung von Kontakten aus Social Networks auf einer Plattform vereinen.
UMTS-Tarife, die die Nutzung solcher Angebote möglich machen, gibt es für die verschiedensten Nutzertypen. Gelegenheitssurfer sind beispielsweise mit den Prepaid-Discountern Blau.de, Simyo oder ALDI-Talk günstig per UMTS im E-Plus-Netz unterwegs. Bei einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 0,4 Megabits pro Sekunde (MBit/s) kostet das übertragene Megabyte (MB) Daten 24 Cent.
E-Plus bietet bei der gleichen Geschwindigkeit ein Datenpaket von 250 MB für monatlich 10 Euro an. Eine Flatrate kostet - wie auch bei der Tochter Base - 25 Euro. Wer einen Vertrag bei E-Plus hat, kann Paket oder Flatrate als Option monatlich hinzubuchen oder abbestellen. Ansonsten gilt eine Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren. E-Plus hat angekündigt, sein Netz im Laufe des Jahres 2008 auf den schnelleren HSDPA-Standard aufrüsten zu wollen.
T-Mobile bringt seine zur CeBIT überarbeiteten web'n'walk-Datenpakete Anfang April auf den Markt. Die Bandbreite beträgt mit HSDPA bis zu 3,6 MBit/s, teilweise sogar mehr. Das Paket M mit 300 MB Datenvolumen soll 20 Euro kosten - und in 100-Kilobyte-Blöcken abgerechnet werden. Hinter dem Paket L steckt für 35 Euro eine Flatrate. Kommt der Nutzer aber über 10 Gigabyte Datentransfer im Monat, muss er damit rechnen, dass er von T-Mobile ausgebremst wird und der Download auf ISDN-Geschwindigkeit sinkt.
T-Mobile verkauft auch Tagesflatrates: Die web'n'walk Dayflat kostet 4,95 Euro für Vertragskunden. Prepaid-Nutzer zahlen 7,95 Euro pro Tag. Ein weiteres sitzungsabhängiges Bezahlverfahren gibt es bei Vodafone. Im WebSessions-Modell wird in Schritten von 30 Minuten, 1 oder 24 Stunden abgerechnet - zu Preisen von 1,95, 2,95 beziehungsweise 7,95 Euro.
O2 verlangt bei seinen Datentarifen im HSDPA-fähigen Netz für 200 MB Datentransfer 10 Euro im Monat. Die Quasi-Flatrate mit 5 GB schlägt mit 25 Euro zu Buche. Für Kunden, die noch keinen o2-Vertrag haben, kommt der obligatorische Grundpreis names Active Data in Höhe von 10 Euro hinzu.
Die verschiedenen HSDPA-Geschwindigkeitsstufen von 1,8, 3,6 und 7,2 MBit/s sind übrigens theoretische Maximalwerte, die in der Praxis nie erreicht werden. Die Nettodatenraten lägen etwa ein Fünftel bis ein Drittel darunter, erklärt die Zeitschrift «c't».