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Olympische Winterspiele Olympische Winterspiele: Gold-Preis für Deutsche stabil

Von Ralf Jarkowski 06.02.2006, 15:52

Turin/dpa. - Nur für Italiens Stars geht's steil nach oben:Mehr als verdreifacht hat die Gastgeber-Nation ihre Medaillenprämienfür die Olympischen Winterspiele in Turin. Wie aus einer Umfrage derDeutschen Presse-Agentur (dpa) hervor geht, wird jeder Olympiasiegeraus dem Land von «Tomba la bomba» fast fürstlich mit 130 000 Eurobelohnt, vor vier Jahren gab's in Salt Lake City nur 38 400 Euro.

Der olympische Gastgeber-Bonus ist einfach nicht zu toppen: Auchdie Griechen hatten ihren Siegern bei den Sommerspielen 2004 in Atheneine Rekordprämie überwiesen - 190 000 Euro. Mit der «Preiserhöhung»will nun auch das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) seineMedaillenkandidaten zusätzlich anspornen. Nie war Gold so wertvollwie beim 17-tägigen Wintersportspektakel auf Eis und Schnee. AuchSilber blinkt verlockend: 65 000 Euro (Salt Lake City: 20 500)bekommt jeder Zweite, immerhin noch 40 000 Euro (10 200) ist Bronzewert. CONI hat so entschieden, und CONI muss nun zahlen.

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) zahlt gern, aber auch nichtmehr als in Nagano (1998), Sydney (2000), Salt Lake City (2002) oderAthen (2004). Olympiasieger dürfen wieder mit 15 000 Euro rechnen,Zweite mit 10 000, jeder Drittplatzierte mit 7500; selbst Platz achtist noch 1500 Euro wert. Für 36 Medaillen (12/16/8) sowiePlatzprämien hatte die Stiftung bei den Winterspielen 2002 über700 000 Euro ausgeschüttet. Von den 161 Aktiven im deutschen Turin-Team werden 124 von der DSH gefördert.

Russland hat seinen Spitzenplatz nach zwei Winterspielen mit derabsoluten Rekord-Gage an Italien verloren. Jeder Olympiasieger könntediesmal 41 600 Euro einstreichen - etwa zwei Drittel weniger als vorvier Jahren am Großen Salzsee, als das russische NOK noch 115 000Euro locker machte. Wer aus Moskau oder St. Peterburg kommt, kannsich allerdings auf einen Nachschlag freuen: Ein Olympiasieger ausder russischen Hauptstadt bekommt 41 600 Euro oben drauf, dieMetropole an der Newa hat knapp 130 000 Euro für ihreMedaillengewinner reserviert.

Sommerliche Gefühle dürften bei den spanischen Winter-Olympionikenaufkommen, denn die Geld-Gleichung ist verlockend. Das spanische NOKwill seinen Helden ebenso viel zahlen wie seinen Medaillengewinnernin Athen: Mehr als die 75 000 Euro für Gold bekommen nur dieItaliener, für Silber gibt's 40 000, für Bronze 24 000 Euro. AuchFrankreich vergütet Erfolge mit stattlichen Honoraren: 40 000 -20 000 - 13 000 Euro.

Reich werden kann ein Olympiasieger aus Österreich nicht - es seidenn, er heißt Hermann Maier und hat großzügige Sponsoren. Immerhingibt's wieder Gold für Gold: Philharmoniker-Münzen im Wert von 12 000Euro für jeden Sieger, im Vergleich zu Salt Lake City ein Zuschlagvon zehn Prozent. Dagegen bekommen die Amerikaner für olympischeGroßtaten weit weniger als noch beim Heimspiel 2002: Vor vier Jahren28 900, diesmal 20 800 Euro für einen Platz auf dem obersten Podest.

Völlig kalt lassen die Norweger solche Rechenspiele. DieWintersport-Großmacht zahlt ihren Medaillengewinnern keinen Cent -das ist die übliche Praxis. Der Staat stecke schon genug in dieVorbereitung des Teams, lautet die Begründung. Außerdem spielenSuperstars wie Biathlon-König Ole Einar Björndalen - in Salt LakeCity mit vier Goldmedaillen dekoriert - durch Sponsorenverträge übersJahr locker das Zigfache von möglichen NOK- oder Verbandsprämien ein.