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Olympiade in Leipzig Olympiade in Leipzig: Beach-Volleyball in der Ferropolis-Arena?

Von Michael Hübner 21.02.2003, 17:26

Gräfenhainichen/MZ. - Die Stadtväter der Heidestadt planen Großes: Die Entscheidung im Beach-Volleyball während der Olympischen Sommerspiele 2012 soll in der Baggerstadt Ferropolis stattfinden. Gräfenhainichens Bürgermeister Harry Rußbült (PDS) gab entsprechende Pläne am Rande des jüngsten Wirtschaftsstammtisches öffentlich bekannt. Und erntete dafür Beifall. "Das ist hervorragend", kommentierte am freitag auf MZ-Anfrage Heinz Bodenthin (SPD), Vorsitzender des Fördervereins Ferropolis. "Das ist eine phantastische Idee", sagte am Freitag dazu CDU-Landtagsabgeordneter Ralf Laaß.

Und die stammt, so Rußbült, von Manfred Kuhnert. Der ehemalige PDS-Stadtrat habe bereits Kontakte geknüpft. Deshalb wisse man, so Rußbült, dass die logistischen Probleme zu meistern sind. "Das kriegen wir hin", so der Bürgermeister optimistisch. Schließlich müsse auch ein anderer Ort - eine Messehalle oder ein Marktplatz - erst mit Sand präpariert werden. Dies könne doch auch in der eigentlichen Konzertarena Ferropolis geschehen. Und ein wichtiges Kriterium erfüllt Gräfenhainichen: die unmittelbare Nähe - keine 50 Kilometer - zu Leipzig. Und für Gräfenhainichen, daran lässt Rußbült nicht den geringsten Zweifel, ist das schon ein sehr "interessantes Vorhaben".Doch nicht nur für die Ex-Kreisstadt. Die Konkurrenz wird hart. Nach den Planungen werden die Beach-Volleyballspiele tatsächlich in einer Bergbaufolgelandschaft ausgetragen.

Und zwar am Cospudender See im Südraum Leipzig. Das erklärte am Freitag auf MZ-Anfrage Steffi Würzig. Die für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiterin von Leipzig, Freistaat Sachsen und Partnerstädte GmbH wollte den Vorstoß aus Gräfenhainichen nicht bewerten. Deutliche Worte gab es dagegen aus dem Wittenberger Landratsamt. Die Behörde kannte laut Wolfgang Grahl die Initiative aus der Heidestadt bisher nicht. "Man kann sich auch an Größenwahn erfreuen", sagte der Pressesprecher weiter. Nach seiner persönlichen Meinung werde das Nationale Olympische Komitee bei seiner nationalen Entscheidung für Hamburg stimmen. Das internationale Votum, so tippt Grahl, falle auf New York.

Tatsächlich ist noch alles offen. Deswegen sammeln Laaß und sein Parteifreund aus dem Bundestag, Peter Letzgus, Unterschriften für Leipzig. Die Olympiade in der Messestadt, so Laaß, werde große Auswirkungen für die Region und Sachsen-Anhalt haben. Der Wörlitzer verspricht sich einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Verbesserung der Infrastruktur. Auch deshalb unterstütze der Landtag die Bewerbung Leipzigs.

"Für die Messestadt spricht auch, dass sie neben seiner guten Erreichbarkeit die größtmögliche Nachnutzung der Sportstätten gewährleistet. Hier wird kein Geld in den Sand gesetzt. Die Bevölkerung ist sportbegeistert und hat sich mit großer Mehrheit für die Olympiabewerbung ausgesprochen. Von Leipzig aus bahnte sich die friedliche Revolution im Herbst 1989 ihren Weg. Es wäre ein glaubwürdiges Symbol für die Einheit Deutschlands, wenn nach 1972 mit München, jetzt eine Stadt in den neuen Bundesländern die Jugend der Welt willkommen heißen dürfte", erklären Laaß und Letzgus in einer Pressemitteilung. Dass das Abgeordneten-Duo für Leipzig Unterschriften sammelt, findet Gräfenhainichens Bürgermeister Rußbült "prima". Auch er werde unterschreiben. Das ist verständlich. Schließlich wird in Ferropolis nur um Olympisches Gold gekämpft, wenn die Olympiade tatsächlich nach Leipzig kommt.

Jeder kann selbst aktiv die Bewerbungschancen für Leipzig erhöhen, indem er sich in die Listen einträgt, die in dem Büro vom Landtagsabgeordneten Ralf Laaß in der Wörlitzer Georg-Forster-Straße 154 a ausliegen. Das Büro ist unter Telefon: 03 49 05 / 30 90 65 zu erreichen.