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Olympia Olympia: NOK treibt Vorbereitungen für Winterspiele voran

Von Eric Dobias 09.03.2005, 16:13

Frankfurt/Main/dpa. - Die Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin laufen auf Hochtouren, in der Frage einer neuerlichen Olympia-Bewerbung Deutschlands will sich das Nationale Olympische Komitee (NOK) dagegen nicht unter Zeitdruck setzen.

Mit der Ernennung von NOK-Präsident Klaus Steinbach zum Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft in Turin hat das NOK-Präsidium eine wichtige personelle Entscheidung im Hinblick auf das olympische Spektakel im kommenden Jahr getroffen, bei dem die deutschen Athleten an das Ergebnis von Salt Lake City anknüpfen sollen. Vor drei Jahren hatte Deutschland - nach diversen Korrekturen durch Doping-Disqualifikationen - 36 Medaillen (12 Gold/16 Silber/8 Bronze) geholt und damit Platz zwei im Medaillenspiegel hinter Norwegen (13/5/7) belegt.

«Wir werden mit einer sehr leistungsstarken Mannschaft, die sich in diesem Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Norwegen um die Wintersport-Nation Nummer eins liefert, an den Start gehen», sagte Steinbach, der zum dritten Mal nach den Sommerspielen 2000 in Sydney und Athen 2004 als Chef de Mission fungieren wird. Zur Athletensprecherin ernannte das NOK-Präsidium wie vor vier Jahren die ehemalige Eisschnellläuferin Stefanie Teuween.

Sportlich läuft 338 Tage vor der Eröffnung alles nach Plan, dafür sieht sich das NOK in den Bereichen Transport und Unterbringung besonders gefordert. Die deutsche Mannschaft soll etwa 335 Personen, darunter 165 Athleten, umfassen. Diese werden auf drei Olympische Dörfer in Turin, Sestriere und Bardoneccia verteilt.

«Die Drei-Dorf-Situation stellt für uns eine große logistische Herausforderung dar», sagte Steinbach, dem deshalb zwei noch nicht ernannte stellvertretende Mannschaftsleiter zur Seite stehen werden. Der NOK-Chef, der zum zweiten Mal nach Athen eine Doppelfunktion ausübt, wird in Turin stationiert sein. Die Leitung des Team-Büros in Sestriere übernimmt NOK-Generalsekretär Bernhard Schwank.

Kopfzerbrechen bereitet dem NOK vor allem die Quartier-Situation in Bardoneccia (Biathlon, Snowboard, Freestyle), wo es an der nötigen Kapazität fehlt. «Jeder Athlet wird sein Bett haben, aber für die Betreuer ist dort zu wenig Platz», erklärte Steinbach. Das NOK stehe daher im ständigen Kontakt mit dem Organisationskomitee TOROC.

Gelassen geht das NOK derzeit mit der Frage einer Olympia-Bewerbung um. «Wir werden nach der Vergabe der Sommerspiele 2012 im Juli entscheiden, wann wir wieder mit einer Bewerbung an den Start gehen», erklärte Steinbach. «Ein europäischer Sieg für 2012 hätte natürlich erheblichen Einfluss», fügte der NOK-Präsident hinzu. Derzeit haben Hamburg und Berlin (Sommer) sowie München (Winter) Interesse an einer Ausrichtung bekundet. «Es gibt aber kein offizielles Anschreiben einer Stadt, dass wir sie als Kandidat beim IOC anmelden sollen», stellte Steinbach fest.

Für eine neuerliche Bewerbung fordert Steinbach einen nationalen Schulterschluss, den es bei der gescheiterten Kandidatur Leipzigs für die Olympischen Spiele 2012 nicht gegeben habe. «Die vergangenen zwei Jahre waren dennoch keine verlorene Zeit, denn wir haben viel aus der Niederlage gelernt», sagte Steinbach.