Olympia 2008 - Tag 2 Olympia 2008 - Tag 2: Buschschulte schwimmt mit Staffel hinterher

Peking/dpa. - US-Präsident George W. Bush und Ehefrau Laurafeierten Michael Phelps - Britta Steffen war nach dem ernüchterndenOlympia-Auftakt der deutschen Schwimmer zum Heulen. Als Phelps amSonntag mit seinem 23. Weltrekord die erste von acht möglichenGoldmedaillen holte, hielt es seinen fähnchenschwenkenden Präsidentennicht mehr auf dem Sitz. Phelps reckte nach 4:03,84 Minuten über 400Meter Lagen den Arm in den Himmel. Deutschlands Schwimmer standendagegen mit leeren Händen da: Platz fünf für Britta Steffen, MeikeFreitag, Daniela Götz und Antje Buschschulte über 4 x 100 MeterFreistil, in den Einzelrennen kläglich in den Vorläufen gescheitert.Steffen: «Jetzt bin ich erstmal leer.»
Feiern durfte die Konkurrenz. Australien bejubelte Gold undWeltrekord (4:29,45 Minuten) von Stephanie Rice über 400 m Lagen.Zhang Lin gewann unter dem frenetischen Beifall der 11 000 Zuschauerim futuristischen Wasserwürfel von Peking hinter dem Südkoreaner TaeHwan Park mit Silber über 400 m Freistil die erste Männer-Medaillefür China in der olympischen Geschichte.
Superstar Phelps suchte nach dem Anschlag auf der Tribüne zuerstseine Mutter. «Aber ich konnte sie nicht finden.» Als er dann seinenPräsidenten erblickte, war er «sehr ergriffen. Das war ziemlichcool.» Seinem Trainer Bob Bowman hatte der 23-Jährige vor dem Finaleerklärt: «Das sind meine letzten 400 Meter Lagen.» Der 17-facheWeltmeister will den Rekord seines Landsmanns Mark Spitz mitsiebenmal Olympia-Gold 1972 in München brechen. «Essen, schlafen undschwimmen, das ist alles, was ich tun kann», sagte Phelps. Denungarischen Silbermedaillen-Gewinner Laszlo Cseh zog er zumEuroparekord (4:06,16).
Enttäuschung herrschte bei den deutschen Schwimmerinnen. «Es istklar, dass wir uns mehr ausgerechnet hatten», sagte Britta Steffen.Am Mittwoch wird es für sie im Einzel mit dem Vorlauf über 100 mFreistil ernst. Antje Buschschulte bemerkte frustriert: «Ich habealles gegeben, schneller als schnell schwimmen kann ich nicht.» In3:36,85 Minuten trennten das deutsche Quartett Welten von densiegreichen Niederländerinnen (3:33,76). Dara Torres gewann mit 41Jahren als älteste Schwimmerin mit den zweitplatzierten USA ihrezehnte olympische Medaille.
Auch die deutsche Meisterin Daniela Samulski war nach ihremVorlauf-K.o. als 39. über 100 m Schmetterling ratlos. FrühzeitigFeierabend war zudem für Paul Biedermann (18.) und Christian Kubusch29.) über 400 m Freistil und Katharina Schiller (33.) über 400 mLagen.
Tae Hwan Park bedankte sich unterdessen artig beim chinesischenPublikum, nachdem er die erste olympische Medaille für SüdkoreasSchwimmer gesichert hatte. 3:41,86 Minuten über 400 m Freistil warenGold wert. Sein nüchterner Kommentar: «Ein gutes Ergebnis.» StephanieRice war nach ihrem Weltrekord völlig aus dem Häuschen: «Es ist einfantastischer Erfolg, ich kann es noch gar nicht fassen.» FavoritinKatie Hoff (USA) musste sich hinter Kirsty Coventry aus Simbabwe mitBronze begnügen. Der Norweger Alexander Dale Oen verbesserte seinenEuroparekord über 100 m Brust im Vorlauf und Halbfinale auf am Ende59,16 Sekunden.