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Olympia 2004 Olympia 2004: Fröhliches Finale in Athen

Von Takis Tsafos und Günter Deister 29.08.2004, 20:18
Feuerwerk erhellt das Olympiastadion in Athen während der Abschlussfeier. (Foto: dpa)
Feuerwerk erhellt das Olympiastadion in Athen während der Abschlussfeier. (Foto: dpa) DPA

Athen/dpa. - Die XXVIII. Olympischen Spiele endeten am Sonntag in Athen nach einem 17-tägigen «heißen» Kampf um Gold, Silber und Bronzemit einer stimmungsvollen und fröhlichen Party. Um 22.47 Ortszeit (21.47 MESZ) blies ein kleines Mädchen symbolisch das Olympische Feuer aus, das der griechische Surf-Olympiasieger Nikos Kaklamanakis am 13. August als letzter Läufer eines Rekord-Fackellaufes über alle fünf Kontinente entzündet hatte.

IOC-Präsident Jacques Rogge erklärte im Athener Olympiastadion,über dem der Vollmond schien, die Spiele um 22.23 Uhr Ortszeitoffiziell für beendet und lud «die Jugend der Welt» zu den nächstenSpielen in Peking ein. «Diese Spiele waren unvergessliche Traum-Spiele», sagte Rogge, der von «brillanten Spielen» in «Frieden undBrüderlichkeit» sprach. Dem Gastgeber-Land zollte der Belgier großesLob: «Ihr Griechen, die Sieger seid Ihr! Glänzend habt ihr die großeHerausforderung gemeistert, die Spiele zu veranstalten.»

Vom 8. bis 24. August 2008 wird die Olympische Flamme über derchinesischen Hauptstadt leuchten. Wang Qishan, der Bürgermeister vonPeking, nahm aus den Händen von Rogge die Olympische Fahne entgegen,nachdem sie die Athener Bürgermeisterin Dora Bakoyannis zuvor an denIOC-Chef übergeben hatte.

Nach der Rückkehr des größten Sport-Spektakels der Welt an denSchauplatz der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 wird invier Jahren China erstmals Olympia-Gastgeber sein. Das Abschneidenals zweitbeste Nation mit 32 Gold-, 17 Silber- und 14 Goldmedaillenhinter den USA (35/39/29) hat die Vorfreude im bevölkerungsreichstenLand der Erde auf die «Heim-Spiele» noch einmal «enorm gesteigert»,wie am Sonntag aus Peking verlautete.

Die Schlussfeier bot den Bilderbogen einer ländlichen Feier ausallen griechischen Regionen, untermalt von der jeweiligen Volksmusik.Der Innenraum war in ein spiralförmiges Weizenfeld verwandelt. 45 000Halme hatte man in den Boden «gepflanzt». Bei griechischen Festensymbolisiert Weizen die Fruchtbarkeit der Erde, in dem spiralförmigenBild stand er für die Frucht der Vereinigung zwischen Sonne und Erde.Am Ende verwandelte sich die Spirale in die fünf Olympischen Ringe.3691 Laien-Darsteller aus 15 Ländern hatten seit Mai die zweistündigeShow eingeübt, die laut mit Pop-Musik, einem tanzenden Publikum undFeuerwerk endete.

Tausende Athleten marschierten gemeinsam und gemischt ein undverbreiteten Party-Stimmung, die von «La-Ola-Wellen» auf den Rängenbegleitet wurde. Die deutsche Fahne trug die Ruder-OlympiasiegerinKathrin Boron. Die deutsche Mannschaft war beim Schlusspunkt noch mitzahlreichen Athleten vertreten. Als letzte hatten die Handballerwenige Stunden vor der Schlussfeier mit der Silbermedaille das 48.Edelmetall für das 450-köpfige deutsche Olympia-Team gewonnen, dasmit 14 Gold-, 16 Silber- und 18 Bronze-Plaketten den sechsten Platzunter der Rekordzahl von 202 Nationen belegte.

Die 301. und letzte Entscheidung von Athen entschied am Abend derItaliener Stefano Baldini im Marathonlauf für sich. Dem BrasilianerVanderlei Lima, der während des Rennens in Führung liegend von derStrecke gezerrt worden war, wurde von Rogge neben Bronze die Pierrede Coubertin-Fairnessmedaille überreicht.

Gianna Angelopoulos-Daskalaki, die Chefin des griechischenOrganisationskomitees, verlieh symbolisch eine 302. Goldmedaille:«Sie gehört allen Griechen!» Die aufwändigsten und mit 1,2 MilliardenEuro teuersten Sicherheitsmaßnahmen in der Sport-Geschichte sorgtenfür friedliche Spiele. Sie wurden geprägt von bemerkenswertenLeistungen, aber auch überschattet vom Dauer-Thema Doping.