Oberbürgermeisterwahl Oberbürgermeisterwahl: Zehn gute Absichten für Weißenfels
Weißenfels/MZ. - Wer einen Beweis dafür gesucht hat, dass Demokratie lebt, der dürfte im Weißenfelser Schlosskeller fündig geworden sein. Zum dritten Mal hatten Kreisvolkshochschule, Live-Club und Welle Süd Fernsehen zum "Treff bei Kunze" eingeladen. Und das Thema Oberbürgermeister-Wahlen zog die Leute magisch an. Rund 200 Interessenten drängten sich im Keller, als gegen 20 Uhr die zehn "Gladiatoren" einmarschierten.
Zwei Frauen und acht Männer, die eines vereint: Sie wollen Oberbürgermeister werden. Und es war ein illustre Vielfalt, die sich da unter Leitung von Moderator Johannes Kunze vor laufenden Kameras dem Wähler präsentierte. Die Bandbreite reichte von Bäckermeister Ulrich Mundt, der mit fast bewundernswerter Unbedarftheit das hohe Amt erklimmen will, bis zu CDU-Stadtrat Manfred Rauner, dessen Entschlossenheit es dieses Mal wissen zu wollen, aus jeder Silbe sprach. Irgendwo dazwischen bewegten sich die Einzelkandidaten Robby Risch, Norbert Hagedorn, Christine Ehret und Jürgen Seidler ebenso wie Rainer Pfannenschmidt (FDP-Unterstützung) und Langendorfs Bürgermeister Horst Ziegler (SPD-Unterstützung). Und da war noch die jetzige parteilose Führungsspitze der Stadt. Bürgermeister Klaus-Dieter Witting, der kein Hehl daraus machte, endlich aus der zweiten Reihe heraus treten und von ganz vorn aus andere Akzente als bisher setzen zu wollen. Und da war Amtsinhaberin Gisela Bevier, die nach sieben Jahren manch unbekümmerte Vorstellung ihrer Mitbewerber nur mit einem süffisanten Lächeln quittierte und verkündete, die "Politik des ehrlichen Herzens" weiter führen zu wollen.
Drei Runden hatten die Kandidaten zu überstehen. Nach der allgemeinen Vorstellung pickte der Moderator einige Aussagen heraus, die die Bewerber auf einem vorher zugesandten Fragebogen aufgeschrieben hatten. Am Ende standen Zuschauerfragen. Eines war dabei von vornherein klar: Bei zehn Bewerbern und begrenzter Zeit musste das Ganze eine Momentaufnahme bleiben. Und die meisten programmatischen Ansätze waren so neu eben nicht. Arbeitslosigkeit abbauen, Wirtschaftskraft stärken, die Innenstadt attraktiver machen, der Jugend eine Perspektive bieten - Wer würde all das nicht unterschreiben? Und so bleibt dem Bürger auch nach diesem Abend die (angenehme) Qual der Wahl.