Nürburgring Nürburgring: Auf den Spuren der «Grünen Hölle»

Nürburg/dpa. - Doch sobald der Rummel vorbei und wieder Ruhe eingekehrt ist, werden der «Ring» und seine Umgebung zum Ziel für Wanderer, Nordic-Walker und Mountainbiker - angelockt von mehr als 1000 Kilometern Wanderwegen rund um die Nordschleife der Rennstrecke.
Nur sechs Minuten und 58 Sekunden benötigte Formel-1-Pilot Niki Lauda 1975, um mit seinem Ferrari die damals 22,8 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgringes zu umrunden. Bis heute hält der Österreicher diesen Rekord. Gute sechs Stunden sind dagegen die Wanderer unterwegs, wenn sie auf den etwa 25 Kilometern des Hocheifel-Rundweges ab dem Dörfchen Nürburg in weiten Schleifen der Rennpiste folgen.
«Der Hocheifel-Rundweg führt zu den schönsten Ausblicken auf die Rennstrecke», erzählt Förster Rolf Lück beim Gang durch sein Revier an der Nürburg. Schwalbenschwanz und Pflanzgarten, Brünnchen und Karussell, Wehrseifen, Fuchsröhre, Schwedenkreuz und Hatzenbach sind Teilstücke der legendären Nürburgring-Nordschleife mit ihren 33 Links- und 40 Rechtskurven. Wer die «Grüne Hölle» als Wanderer bezwingt, kann diese Pistenabschnitte aus allernächster Nähe erleben. Die Wanderstrecke führt wie das Kurvengeschlängel der Asphaltpiste bergauf und bergab in Höhen zwischen 300 und 750 Metern durch die tiefen Eifelwälder und lässt bei steilen Anstiegen den Puls schon einmal höher schlagen.
Von Anfang April bis Ende Oktober ist Wanderzeit in der Hocheifel. Wem die 25 Kilometer Wanderung durch die «Grüne Hölle» zu beschwerlich sind, der hat angesichts des großen Wegenetzes reiche Auswahl unter weiteren Routen. Für Mountainbiker gibt es eine eigene, gut gekennzeichnete Piste entlang des Rennkurses.
«Auf den Spuren der Grünen Hölle», so heißen zwei Wanderstrecken ab Nürburg. Die fünf Kilometer lange «Nürburg-Route» führt als leichter Spazierweg um die auf hohen Felsen wachende Nürburg-Burgruine, der höchstgelegenen Burg in Rheinland-Pfalz. Weitere sieben Kilometer weist die «Selberg-Route» zwischen Nürburg und Quiddelbach auf, die an der Quiddelbacher Höhe ein paar hundert Meter lang parallel zur Rennpiste verläuft. Beide Wanderstrecken lassen sich ideal kombinieren. Informationstafeln entlang der Routen berichten vom Bau des Nürburgrings in den Jahren 1925 bis 1927 und von den seltenen Pflanzen wie Waldstorchschnabel und Glatthafer, die auf den weiten Hangwiesen unterhalb der Nürburg zur Frühsommerzeit in voller Pracht erblühen.
«Die Ruhe der Natur und der High-Tech-Rennbetrieb bilden einen faszinierenden Gegensatz», sagt Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring-Rennstrecke. So mancher Motorsportfan, der beim Formel-1-Rennen um den «Großen Preis von Europa» Michael Schumacher und Co. zujubelte, kehrt später zurück - um neben einem Besuch des Nürburgring-Museums mit der sehenswerten Sammlung von Rennwagen die «Grüne Hölle» der Eifelwälder wandernd zu erkunden.
Informationen: Tourismus & Service Ahr-Rhein-Eifel, Felix-Rütten-Strasse 2, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Tel.: 02641/ 977 30, Fax: 02641/97 73 73).