Neues vom Airport Neues vom Airport: Mit EC-Karte in den Flieger
Halle/MZ. - Tatsächlich kennen sich längst nicht alle Fluggäste mit den mannshohen Automaten aus. Laut einer Umfrage des IT-Anbieters Sita checkt nicht einmal jeder vierte Reisende am Automaten ein. Als Gründe für die Scheu vor der Maschine nannten die Befragten vor allem Gepäck, das sie nicht aufgeben könnten.
Dabei ist die Technik unkompliziert. Fluggäste benötigen lediglich eine Karte, auf der die persönlichen Daten gespeichert sind. Während früher - und derzeit noch bei einigen Airlines - nur der Ausweis für das jeweilige Vielfliegerprogramm oder die Kreditkarte, mit der der Flug bezahlt wurde, akzeptiert wurden, kann man inzwischen auch die EC-Karte, ein klassisches Ticket (mit Magnetstreifen) oder eine beliebige Kreditkarte nutzen. Reisen mehrere Fluggäste gemeinsam, so können sie dies angeben, um nebeneinander liegende Plätze zu reservieren. Wer mit Gepäck reist, der kann dies an einigen Geräten auch selbst aufgeben.
So ist am neuen Terminal zwei in München rund die Hälfte aller Automaten bereits an Kofferlaufbänder angeschlossen. Dazu wird das Gepäck aufs Band gestellt und dort maschinell gewogen. Den ausgedruckten Kofferanhänger befestigt der Reisende selbst. Dann verschwindet das Gepäck in der Sicherheitskontrolle. Der Passagier muss nur noch den gewünschten Sitzplatz wählen, was mit Hilfe einer schematischen Flugzeugdarstellung und Platzmarkierungen (rot für besetzt und grün für noch freie Plätze) ein Kinderspiel ist. Danach wird die Bordkarte ausgedruckt. An einigen Airports, etwa in Hamburg, gibt es zwar keine Laufbänder, dafür kann das Gepäck nach dem Check-in an "Quick-Drop-Schaltern" abgegeben werden. Wenn viele Gäste gleichzeitig einchecken, können hier Wartezeiten von zehn Minuten entstehen.
Das Gepäck bleibt auch auf der Strecke, wenn der Fluggast auf die neuen CUSS-Geräte (Common Use Self Service) trifft. Sie werden derzeit an immer mehr Flughäfen installiert, etwa in Frankfurt, wo die einzelnen Airlines schon seit geraumer Zeit keine eigenen Automaten mehr platzieren dürfen. Nun teilen sich verschiedene Fluggesellschaften die Apparate, die durch den Flughafen bereitgestellt werden. Vorteil: Für den Gast vor allem ausländischer Fluggesellschaften stehen zudem mehr Geräte zur Verfügung, denn per Knopfdruck wird auf dem Monitor die Benutzeroberfläche der jeweiligen Airline dargestellt.
Der Trend geht aber nicht nur zu mehr Check-in-Automaten an den Airports, auch fernab der Gates ist das frühzeitige Reservieren eines Sitzplatzes immer häufiger möglich. So weitet Air Berlin nicht nur das Automatenangebot an den meisten deutschen Flughäfen aus. Das Unternehmen ermöglicht es seinen Gästen auch, ihre Bordkarte z. B. im Münchner Hotel Bayerischer Hof zu ziehen. Noch einen Schritt weiter geht das Web- oder Online-Check-in: Über das Internet können Reisende dabei - ähnlich wie am Automaten - ihren Sitzplatz ordern. Das funktioniert bei immer mehr Airlines, meist ab 18 Uhr des Tages vor dem Abflug und bis etwa zwei Stunden vor dem Start.