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Neuer Medizindekan will Gräben an Uniklinik zuschütten

26.05.2020, 04:01
Prof. Stefan Zeuzem, Direktor des Zentrums für Innere Medizin des Universitätsklinikums in Frankfurt am Main, gibt in seinem Büro ein Interview. Foto: Arne Dedert/dpa
Prof. Stefan Zeuzem, Direktor des Zentrums für Innere Medizin des Universitätsklinikums in Frankfurt am Main, gibt in seinem Büro ein Interview. Foto: Arne Dedert/dpa dpa

Frankfurt/Main - Das Frankfurter Universitätsklinikum will die Gräben zwischen Patientenversorgung, Forschung und Lehre zuschütten. „Hochschule und Klinik sind zwei Seiten einer Münze”, sagte der neue Dekan des Fachbereichs Medizin der Frankfurter Goethe-Universität, Prof. Stefan Zeuzem. „Wir dienen einer Sache: dem Wohl des Patienten.”

Der 61-Jährige ist Direktor des Zentrums für Innere Medizin und seit Mai zusätzlich Dekan der medizinischen Fakultät mit mehr als 100 Professuren und rund 4200 Studierenden. Zeuzem übernahm das Amt nach 18 Jahren von Prof. Josef Pfeilschifter. Sein Ziel sei, „seit 18 Jahren ungelöste Diskussionen zwischen Klinik und Fachbereich zu beenden”, sagte Zeuzem der Deutschen Presse-Agentur.

„Da wurde gestritten, wer für wie viele Quadratmeter beim Reinigen des Foyers zahlen muss oder ob der Student im Praktischen Jahr als Auszubildender oder als Arzt am Operationstisch steht. Das ist absurd.” Wegen der engen Verflechtung zwischen Hochschule und Klinik seien solche Fragen „mit dem spitzen Bleistift nicht zu lösen, da muss man eine politische Lösung finden mit dem gesunden Menschenverstand.”

Pfeilschifter war einer der dienstältesten Medizindekane Deutschlands gewesen. Er hat sechs Wissenschaftsminister, drei Universitätspräsidenten, drei Ärztliche und fünf Kaufmännische Direktoren im Amt überlebt. Seine Anliegen habe er stets „mit Nachdruck und, wo nötig, auch mit klarer Kante” vertreten, hieß es in einem Statement des Fachbereichs Medizin zu seinem Abschied: „Bei zentralen Themen gab es bei ihm keine Kompromisse. Das hat seiner Beliebtheit im Vorstand und Aufsichtsrat des Universitätsklinikums, im Präsidium der Goethe-Universität und besonders auch im Hessischen Wissenschaftsministerium Grenzen gesetzt.” (dpa/lhe)