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Netzwerk Netzwerk: Schnellen Gigabit-Karten gehört die Zukunft

Von Till Wortmann 20.09.2005, 13:32
Schnelle Netzwerkkarten sind nicht nur für LAN-Partys und Spieler nützlich: In kleinen Heim-Netzwerken lassen sich Drucker und andere Peripherie-Geräte von verschiedenen Computern aus nutzen. (Foto: dpa)
Schnelle Netzwerkkarten sind nicht nur für LAN-Partys und Spieler nützlich: In kleinen Heim-Netzwerken lassen sich Drucker und andere Peripherie-Geräte von verschiedenen Computern aus nutzen. (Foto: dpa) Belkin

München/Hannover/dpa. - Voraussetzung für das Netzwerk ist eine Netzwerkkarte. Dahinterverbirgt sich eine Platine mit einem Anschluss für das Kabel. Mit ihrer Hilfe fließen die Nachrichten, sie verbindet die verschiedenen Netzwerkknoten über Kabel miteinander. Ab rund zehn Euro ist so eine Karte für den Einbau in den PC zu haben. Unterschiede in der Qualität gibt es zwischen den Karten kaum: «Netzwerkkarte kann man nach dem Preis kaufen», sagt Johannes Endres von der in Hannover erscheinendenComputerzeitschrift «c't».

Auf die Datentransferrate sollten Verbraucher beim Kauf einerNetzwerkkarte jedoch achten: je mehr, desto besser. Auch fürPrivatanwender werden Gigabit-Karten mit einer Übertragungsrate von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Vergleich zu den 100 Megabit-Karten interessanter, so Axel Schemberg, Autor des Buches «PC-Netzwerke» aus Kempen. Die fixen Netzwerkkarten sind abwärtskompatibel und auch in zwei bis drei Jahren technisch noch nicht überholt. Die Tage des Vorgängers 10/100 Fast-Ethernet scheinen dagegen gezählt zu sein.

Doch die Verwendung einer turboschnellen Gigabit-Netzwerkkarte istnur sinnvoll, wenn auch der PC und der eingesetzte Switch (Weiche) ebenfalls Gigabit-Lan unterstützen und wenn die Bandbreite auchtatsächlich benötigt wird. Auf andere teure Funktionen wieLoadbalancing (Lastverteilung), Teaming (Zusammenschalten von zweiNetzwerkkarten) oder Wake-on-LAN (PC über ein LAN anschalten) könntendie meisten Privatanwender gut verzichten, urteilt Schemberg.

Netzwerkkarten gibt es in mehreren Kategorien: Die PCI-Varianteeignet sich zum Einbau in einen Desktop-PC. Voraussetzung ist jedoch,dass im Rechner noch ein Steckplatz frei ist. Einfacher anzuschließensind eine USB-Karte oder eine PC-Card fürs Notebook. Beide Typenwerden einfach von außen in den Rechner gesteckt. Wer nicht dieneueste Windows-Version nutzt, sollte laut Schemberg frühzeitigprüfen, ob die notwendigen Treiber vorhanden sind.

Wer dagegen auf einem oder sogar beiden Rechnern einenNetzwerkanschluss direkt auf dem Mainboard - Onboard-LAN - hat, istfein raus. Dann kann man sich die Bastelarbeit am PC sparen. «Bei denmeisten neuen PCs ist eine Netzwerkkarte eingebaut», so Schemberg.

Neben Netzwerkkarten für kabelgebundene LANs erfreuen sich auchsolche für WLAN-Funknetze wachsender Beliebtheit. «DrahtloseNetzwerke haben in den letzten Jahren einen rasanten Aufstiegverzeichnet», sagt Marco Peters, Manager beim Hersteller Netgear inMünchen. Besonders im Wohnzimmer, wo der Heim-PC beginnt, Fernseherund Videorekorder abzulösen, ist WLAN als «Kabelkiller» beliebt.

Bei Notebooks gehört WLAN längst zum Standard. «Die meistenLaptops sind mittlerweile mit WLAN ausgerüstet», sagt NakitaDiGuardi, Produktmanagerin beim Hersteller Belkin in München. ImFreien reicht der Funkkontakt bis zu einer Entfernung von 300 Metern,drinnen liegt die Reichweite bei zirka 30 Metern. Obwohl auch diePreise für Netzwerkkarten im WLAN zuletzt deutlich nach untengegangen sind, liegen sie mit 20 Euro und mehr immer noch über denkabelgebundenen Modellen.

Mit dem Erfolg von WLAN könnte man denken, die Stunden derKabelnetze seien gezählt. Doch das stimmt nicht, denn das Funknetzhat zahlreiche Schwächen: «Beim WLAN kann die Verbindung abreißenoder es kommt zu Geschwindigkeitsschwankungen», erläutert JohannesEndres von der «c't».

Für den Experten ist ein WLAN für stationäre Geräte deshalb nurdie zweite Wahl. Da die Transferrate der WLAN-Karten nur gemächliche54 MBit/s gestattet, eignet sich die Technik auch nicht zum Transportgroßer Datenmengen. Es reicht zwar zum Surfen oder für einNetzwerkspielchen, doch mit dem Einzug der multimedialen Technik insWohnzimmer explodieren die zu übertragenden Größenordnungen. Sendetetwa ein Media-Server einen DVD-Film ins Wohnzimmer, währendgleichzeitig das Büro mit Musik und Internet-Daten versorgt wird,geht Wireless in die Knie.

Als Achillesferse eines WLANs gilt vor allem die Sicherheit:Funkwellen, die die Informationen übertragen, machen nicht vor derGrundstückgrenze halt. Hacker nutzen dies rücksichtslos aus undschnüffeln per Notebook, Funknetzwerkkarte und Richtantenne infremden Netzen herum. Zwar steht mit WPA eine sichere Verschlüsselungparat, doch viele Nutzer vergessen, diese zu aktivieren - sei es ausUnkenntnis oder Bequemlichkeit.