1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Nationalmannschaft: Nationalmannschaft: Test gegen Belgien ohne Frings, Ballack und Jones

Nationalmannschaft Nationalmannschaft: Test gegen Belgien ohne Frings, Ballack und Jones

Von Jens Mende und Lars Reinefeld 17.08.2008, 13:51

Herzogenaurach/dpa. - Ballack zog sich im ersten Saisonspiel des FC Chelsea in derenglischen Premier League beim 4:0 gegen den FC Portsmouth eineMittelfuß-Blessur zu. Eine Kernspin-Untersuchung an diesem Montagsoll Klarheit über das Ausmaß der Verletzung bringen. «Man mussabwarten, der Fuß ist stark geschwollen», sagte Löw der DeutschenPresse-Agentur dpa. Im vergangenen Jahr war Ballack nach zweiOperationen am Sprunggelenk monatelang ausgefallen. Die neueVerletzung habe damit aber nichts zu tun, betonte Löw im TeamhotelNationalelf in Herzogenaurach.

Für das Länderspiel gegen die Belgier, die derzeit in Peking mitihrer Olympia-Mannschaft für Furore sorgen, habe es für Ballackjedoch keine Chance gegeben, erklärte der Bundestrainer. «Auch wennnichts gebrochen oder kaputt ist, muss er mindestens vier oder fünfTage aussetzen.» Der 31-jährige Ballack hatte Löw kurz zuvor amTelefon darüber informiert, dass er wegen der Blessur nicht nachHerzogenaurach anreisen kann. Zuvor hatten bereits Torsten Frings undJermaine Jones ihr Mitwirken wegen Verletzungen abgesagt.

Trotz der Ausfälle und der Formsuche anderer Nationalspieler willLöw gegen Belgien keine Abstriche zulassen. «Ein Spiel zu diesemZeitpunkt ist immer schwierig, aber wir müssen versuchen, schnell indie Saison und den neuen Wettbewerb reinzukommen», unterstrich er vordem einzigen Test, bevor am 6. September in Liechtenstein die WM-Qualifikation startet. «Da zählen erstmal Punkte, Punkte, Punkte»,ergänzte Löw mit Blick auf die harte Auseinandersetzung um daseinzige Direkt-Ticket für Südafrika 2010 vor allem mit Russland.Geplante Neuerungen im DFB-Team sind deshalb zunächst zurückgestellt.

Mit Frings, der über muskuläre Probleme klagt und in Bremen eineReha-Programm absolvieren soll, den ebenfalls verletzten ArneFriedrich und Per Mertesacker sowie dem zurückgetretenen Jens Lehmannfehlen in Nürnberg fünf Akteur aus dem mit 0:1 verlorenen EM-Finalegegen Spanien. Der Schalker Jones, der im Trainingslager auf Mallorcaals einer von drei Spielern aus dem erweiterten EM-Kader gestrichenworden war, hat sich beim 3:0 der Gelsenkirchener gegen Hannovereinen Syndesmosebandriss zugezogen und fällt einige Wochen aus.

Auf jeden Fall möchte Löw im Nürnberger Stadion möglichst vieleSpieler aus seinem noch 18-köpfigen Aufgebot auflaufen lassen. In denStuttgartern Mario Gomez, Thomas Hitzlsperger und Neuling SerdarTasci sowie dem Gladbacher Marko Marin mussten allerdings am Sonntaggleich noch fünf Akteure mit ihren Clubs ran. «Wir werden dieBelastung gut verteilen», verriet der Bundestrainer und kündigtegegen Belgien bereits ein Job-Sharing an. «Doch wenn einer auf demPlatz steht, verlangen wir ein temporeiches Spiel», betonte Löw, deram Sonntag bereits zum ersten Mal trainieren ließ. Über möglicheNachnominierungen hat Löw noch nicht entschieden.

Ob die Arbeitszeit-Teilung auch für die Torhüter gilt, wird derBundestrainer endgültig erst in den Vorbereitungs-Tagen festlegen.Durch die Schulter-Verletzung von René Adler hat plötzlich sogar derBremer Tim Wiese die Chance auf seinen ersten Länderspiel-Einsatz,nachdem er als U-21-Spieler vor vielen Jahren im Training schoneinmal bei den «Großen» reingeschnuppert hatte. «Ich bin sehrgespannt, was auf mich zukommt», erklärte der 26-Jährige vor demTreff im Hotel Ramada direkt auf dem Gelände von DFB-Sponsor adidas.Dort wird sich das Team mit Wiese und Robert Enke auf den Belgien-Test einstimmen.

Gefreut hat sich Löw, dass bis auf Marcell Jansen am Samstag beimBundesliga-Start alle seine Berufenen in den Startformationen ihrerClubs gestanden hatten. Der ehemalige Bundestrainer und jetzigeBayern-Coach Jürgen Klinsmann schickte in Philipp Lahm, BastianSchweinsteiger, Lukas Podolski und Miroslav Klose gleich die «halbe»Nationalelf in die neue Spielzeit. «Für unsere Spieler istSpielpraxis natürlich ganz wichtig», betonte Löw und ergänzte: «Ichweiß, dass Jürgen versucht, neue Wege zu gehen und einzelne Spielerzu fördern. Er wird dem deutschen Fußball guttun.»