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Multimedia Multimedia: Microsoft will dem iPod Konkurrenz machen

23.07.2006, 17:16

New York/dpa. - Dies sei die bisher stärkste Microsoft-Anstrengung gegen iTunes/iPod, mit denen Apple rund 70 Prozent des digitalen Musikmarktes und 75 Prozent des Marktes für tragbare digitale Musik-Player kontrolliere.

Die mit Spannung erwartete Ankündigung machte Chris Stephenson,der neue Marketingmanager der MSN Entertainment-Sparte, in einemExklusivinterview mit «Billboard». In der Musik- und Computerbranchewar seit geraumer Zeit spekuliert worden, dass Microsoft mit einemeigenen integrierten Musikplayer und Musik-Dienst gegen dieErfolgskombination der iTunes-Musik-Stores und der iPod-Musik-Playervon Apple in großem Stil vorgehen wolle.

Stephenson erklärte dem Magazin, dass die Gesellschaft im weiterenJahresverlauf die Dachmarke Zune einführen wolle, die eine «Familievon Hardware- und Software-Produkten» enthalte. Sie habe sichverschiedene digitale Unterhaltungsdienste zum Ziel gesetzt.

Der Zune-Musik-Player werde eine Festplatte und eine Wi-Fi-Verbindung für drahtlosen Internet-Zugang enthalten, berichtete«Billboard». Der drahtlose Internetzugang ist nach DarstellungStephensons für die tragbaren Geräte notwendig. Microsoft wolle imRahmen seines Plans einer breiten Palette Windows-getriebener Geräteüberall Zugang zu digitalen Medien ermöglichen.

Weitere Zune-Produkte wie ein tragbarer Video-Player undpotenziell auch ein tragbares Spiele-Gerät würden dem Musik-Playerfolgen. Stephenson wollte sich aber nicht zu dem Videogame-Elementder Initiative äußern. Musik werde zunächst das Hauptangebot sein,doch werde man schließlich auch auf Videos und andere Medienexpandieren. Microsoft habe bisher noch keine Lizenzabkommen,berichtete das Magazin.

Microsoft werde die Einführung von Zune mit einer massiven Werbe-und Marketing-Kampagne unterstützen. Sie werde sich stark aufKünstler stützen, einschließlich mehrerer landesweiter Live-Auftritte. Nach Darstellung Stephensons würden dieGesamtanstrengungen denen für den Start der Xbox-Spielekonsole gleichkommen. Das Xbox-Debut hatte sich Microsoft 500 Millionen Dollarkosten lassen.

Die Musikfirmen, die momentan sehr stark von Apple beim Online-Musikvertrieb abhängig sind, erhoffen sich mehr Konkurrenz durch dieGroßoffensive von Microsoft. «Wir sehen die Notwendigkeit für einenwirkliche starken Marktwettbewerb», erklärte George White, derVizepräsident für Strategie und Produktentwicklung bei der MusikfirmaWarner Music Group dem Magazin. White wünscht sich mehr Mitspieler,die unterschiedliche Arten von digitalem Inhalten anbieten. Einstärkerer Wettbewerb könne eher dazu führen. Microsoft sei«variablen» Preisen gegenüber aufgeschlossener, schrieb das Magazin.Apple sei dies nicht.

Die ungebrochen starke Nachfrage nach dem MP3- Player iPod hattewesentlich mit zu dem Apple-Supergewinn im dritten Quartal deslaufenden Geschäftsjahres 2005/2006 von 472 (Vorjahresvergleichszeit:320) Millionen beigetragen. Vom iPod wurden 8,1 Millionen Stückausgeliefert, 32 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der iPod-Umsatz steuerte in dem am 1. Juli beendeten Dreimonatsabschnittbereits 1,9 (Vorjahresvergleichszeit: 1,3) Milliarden Dollar zumApple-Gesamtumsatz von 4,4 (3,5) Milliarden Dollar bei. Dies hatteApple in der vergangenen Woche bekannt gegeben.

Apple-Chef Steve Jobs hatte den iPod-Marktanteil von mehr als 75Prozent in den USA hervor gehoben. «Wir sind im Hinblick auf dieZukunft der iPod-Produkte in unserer Pipeline extrem aufgeregt»,betonte Jobs.