Mountainbike-Orientierung Mountainbike-Orientierung: Verspätung kostet möglichen Erfolg
QUEDLINBURG/MZ/BÜ. - Doch wenn die Organisatoren des Sportvereins Wissenschaft Quedlinburg um Göran Wendler, Kai Quandt und Falk Schultze-Motel zur Mountainbike-Orientierung rufen, tritt das persönliche Jubiläum in den Hintergrund.
Trotz des tagelangen Regens, Temperaturen nur knapp über null Grad und schlammiger Waldwege ließen es sich auch zur 17. Auflage des eher familiären Wettbewerbs knapp 100 Zweierteams aus ganz Deutschland sowie Tschechien und Dänemark nicht nehmen, zwischen dem Start und Ziel am Schulungszentrum Hagenberg in Gernrode viele der 20 Kontrollpunkte zwischen Haferfeld, Hasselfelde, Rübeland oder Helsunger Krug anzusteuern. In fünf Stunden möglichst viele Punkte zu sammeln, stand im Vordergrund für die gut eingepackten Teilnehmer. Je nach Wertigkeit brachte ein Posten zwischen zehn und 40 Punkten, abhängig von Entfernung und Schwierigkeitsgrad. "Einfache Ziele sind eher die Ausnahme", betonte aber Quandt schon am Start.
Falk Wenzel und Christian Ritter aus Halle schafften in dieser Zeit fast 100 Kilometer, wobei sie auch noch über 3 600 Meter Höhenunterschied überwanden. Doch für sie reichte es trotz der höchsten Punktausbeute (285) ebenso nicht für den Sieg wie für die einheimischen Titelverteidiger Carsten Bombach und Jeff Kammerad (275). Beiden wurde eine Regel zum Verhängnis, die immer mal wieder das Ergebnis auf den Kopf stellt - die Zeitüberschreitung. Nur wer innerhalb der Frist von fünf Stunden wieder am Ausgangspunkt ankommt, darf die gesammelten Punkte behalten. Je länger es aber dauert, umso mehr gehen davon wieder verloren.
Am Ende ging der Sieg in diesem Jahr mit 274 Punkten an die Brüder Nils und Lars Schmiedeberg aus Güstrow, die nur 58 Sekunden über der Normzeit blieben. "Bei diesen schwierigen Bedingungen überschätzten manche ihre Kräfte", sah darin auch Göran Wendler die große Anzahl von Zeitüberschreitungen in diesem Jahr. Weit über ein Drittel der Teams kam verspätet ins Ziel. "Die Waldwege waren sehr schlammig und rutschig, weshalb ein gutes Auge und fahrerisches Können gefragt war", beschrieb Jeff Kammerad die Schwierigkeiten, der nach 13 Minuspunkten diesmal mit Platz vier der Herrenwertung zufrieden sein musste. Selbst Anke Dannowski, eine frühere Weltmeisterin in dieser Sportart, und ihr Partner Felix Breske aus Dresden hatten als Sieger der Mixed-Wertung noch mehr Punkte auf ihrem Konto. Für das Ehepaar Dörte und Lothar Göde aus Gernrode, das mit der Startnummer 1 ins Rennen ging, reichte es immerhin für den dritten Rang.
Mal wieder auf dem obersten Treppchen landete Christian Wendler in der Seniorenwertung mit seinem neuen, alten Mitstreiter Matthias Steinecker. "Nach zwei Jahren Unterbrechung konnten wir wieder an alte Erfolge anknüpfen", waren beide sichtlich erleichtert. Die Unterbrechung hatte einen einfachen Grund: Beide Fahrer müssen für diese Wertung die 50 überschritten haben, was bei dem jüngeren Matthias zwischenzeitlich nicht der Fall war.
Erst zum zweiten Mal fuhren Thomas Neumann und Thomas Kopka zusammen, landeten aber diesmal viel weiter vorn als bei der Premiere vor zwei Jahren. Sie blieben diesmal auch im Limit. Knapp besiegt aber wurden sie aber von den Leipzigern Mathias und Stefan Koch, die als einzige nur ein Rad verwendeten - sie fuhren zusammen auf einem Tandem.
In der Damenkonkurrenz setzten sich überraschend die Gäste aus Dänemark durch. Die Schwestern Malene und Anna Telyakevych stammen eigentlich aus der Ukraine, leben inzwischen aber im Nachbarland und starten auch für die neue Nation. Trotz kühler Witterung erreichten alle Zweierteams wieder das Ziel, vielleicht auch, weil sie sich auf die heiße Dusche und die leckere Nudelmahlzeit freuten. Bei dessen Verteilung legte sogar Gernrodes Bürgermeister Detlef Kunze kräftig Hand an. Für Matthias Luther bestand nach der anstrengenden Herausforderung die Chance, doch noch mit den anderen anzustoßen. Das Glück allerdings, dafür die knapp 40 Flaschen der Biertombola zu gewinnen, war ihm aber nicht hold. Diese gingen diesmal jedoch an Frank Schürer (Solingen) und Michael Unger aus Chemnitz.
Informationen zu Karten, Zwischenzeiten, Ergebnissen und gefahrene Routen gibt es im Internet.