Motorsport DTM: Motorsport DTM: Mercedes-Talent Spengler triumphiert auf Nürburgring

Nürburg/dpa. - Mercedes-Pilot Bruno Spengler hat mit einemsouveränen Start-Ziel-Sieg seine Titelansprüche im DeutschenTourenwagen Masters (DTM) eindrucksvoll untermauert und zudem eineWachablösung in der populären Rennserie eingeleitet. Der Kanadiertrumpfte beim 6. Saisonlauf auf dem Nürburgring bei teilweisewidrigen Witterungsbedingungen groß auf und gewann am Sonntag seinenzweiten Lauf innerhalb von drei Wochen. «Das war ein perfektesWochenende für mich. Das Auto lief im Regen und im Trockenenbestens», sagte Spengler, der am Mittwoch 23 Jahre alt wird. «Das istmein schönstes Geburtstagsgeschenk.»

Der viermalige DTM-Champion Bernd Schneider (St. Ingbert) rundeteals Zweiter beim ersten Regenrennen des Jahres den Mercedes-Erfolgab. Der frühere Formel-1-Fahrer hatte auch zuletzt auf dem Norisringden zweiten Rang hinter seinem aufstrebenden Markenkollegen belegt.Martin Tomczyk (Rosenheim) war als Dritter, seinem ersten Podiumsrangin diesem Jahr, vor offiziell 116 000 Zuschauern am gesamtenRennwochenende bester Audi-Pilot.

In der Gesamtwertung verteidigte Schneider mit 46 Punkten dieSpitzenposition. Spengler (34) ist dank seiner beiden Siege neuerZweiter vor dem punktgleichen Audi-Rivalen Tom Kristensen. Dersiebenmalige Le-Mans-Rekordsieger verschenkte durch einen schlechtenStart und einen Fahrfehler kurz vor Schluss eine bessere Platzierungals Rang fünf. «Schade, das geht auf meine Kappe», sagte Kristensen.Spengler hat bei noch vier ausstehenden Rennen realistische Chancen,jüngster DTM-Champion der Geschichte zu werden. «Ich versuche meinBestes in der Meisterschaft. Momentan läuft es gut», sagte er.

«Das war eine Superleistung von Bruno, besonders im Regen», lobteMercedes-Motorsportchef Norbert Haug sein viel versprechendes Talent.«Bernd hält in der Meisterschaft weiter Kurs und mit Bruno haben wirein zweites Eisen im Feuer.»

Spengler hatte sein großes Potenzial bereits im Qualifying mitseiner ersten Pole-Position in letzter Sekunde angedeutet. Im Rennenunterstrich er seine Qualitäten im anfänglichen Regen und auch danachbei weit gehend trockenen Verhältnissen. Der 22-Jährige, dessenMotorsportkarriere nach einem schweren Unfall in der Formel 3 vordrei Jahren beinahe vorzeitig beendet gewesen wäre, gewann nach156,047 Kilometern klar in 1:06:28,696 Stunden. Sein 20 Jahre ältererWidersacher Schneider wies auf dem 3,629 Kilometer langen Eifelkurs10,743 Sekunden Rückstand auf.

Spengler verteidigte im Regen die Spitzenposition nach dem Startsouverän und fuhr bis zum ersten relativ späten Boxenstopp in der 18.von 43 Runden einen deutlichen Vorsprung heraus. Dem ehemaligenTourenwagen-König Klaus Ludwig nötigte die beeindruckende Leistungdes jungen Kanadiers ein dickes Kompliment ab: «Extraklasse, derfährt in einer anderen Welt, einfach toll.» Auch nach dem Wechsel aufSlicks bei immer stärker abtrocknender Strecke domininierte der vonseinem Riesenvorsprung zehrende Spengler.

Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach) fuhr als Sechster nachzuletzt zwei «Nullern» wieder in die Punkte. Ob der frühereVizeweltmeister der Formel 1 seine Tourenwagen-Karriere bei Audi 2007fortsetzen wird, ist immer noch offen. Der Franzose Jean Alesi, einweiterer Grand-Prix-Veteran, bot mit seiner rasanten Vorfahrt vonStartplatz 14 auf Rang vier im Mercedes eine beeindruckende Leistung.