Motorsport Motorsport: Auf 125er Aprilia wie Rossi
Meinsdorf/MZ. - Für Tobias ist das ein großer Sprung in zweifacher Hinsicht: Zum einen wechselt der junge Mann, der 2003 auf einem von Vati samt einem Kumpel zusammengeschraubten Mini-Bike seine Rennfahrer-Laufbahn begann, in eine höhere Klasse. Wie der von ihm zitierte Rossi, wird er ab April auf einer 125er Aprilia sitzen. Dann sind die Zeiten der 50er und 65er Maschinen endgültig vorbei. Mit der 65er GMR KTM hatte er im vergangenen Jahr immerhin bei der ADAC Sachsenmeisterschaft den Vizemeistertitel der KTM-Klasse herausgefahren und war bei der Tschechischen Meisterschaft ebenfalls Vizemeister geworden.
Zum anderen wechselt Tobias mit der Maschine quasi auch die Liga. Demnächst fährt er beim ADAC Junior Cup mit. Die Bestätigung, dass er unter den 53 dafür zugelassenen Fahrern ist, hat er erst am vergangenen Wochenende bekommen. Tobias Hinze hat die permanente Start-Nummer 3. "Bei der Vergabe geht es nach dem Alter der Fahrer", erklärte Vater Thomas Hinze. "Das heißt, dass Tobias der drittjüngste Fahrer ist."
Ob es schwer werden wird eine Stufe höher, darüber macht sich Tobias keine Illusionen. "Es sind viele, die darin schon ein Jahr lang gefahren sind und viel mehr Erfahrung haben als ich", sagt er. Teilweise kennt er diese Fahrer schon als harte Konkurrenten aus Minibike-Zeiten. "Das wird nicht einfach." Die Fahrer kommen u. a. aus Dänemark, Holland, Österreich und der Schweiz. Dennoch steht für den jungen Meinsdorfer fest, nicht zu wackeln, sondern das Beste zu geben, um einen guten Start hinzulegen.
Und das unter "erschwerten Bedingungen". Denn im Gegensatz zu erwachsenen Berufs-Fahrern muss es bei Tobias auch noch mit der Schule klappen, sonst kriegt er von den Eltern die Lizenz entzogen. Doch da kann der Vater beruhigen: "Er ist ein guter Schüler." Und Tobias weiß, was Vater immer predigt: "Die Schule muss an erster Stelle stehen."
An zweiter Stelle folgt sogleich (natürlich!) das Fahren. Aber von fast genauso hoher Priorität ist die Frage der Sponsoren. Als treue Seele unter vielen hat sich da der Mühlstedter Haus- und Bauservice Michael Gedosch erwiesen, auch hilft jetzt das Autohaus Wunde bei der Lackierung der neuen Maschine. Allen voran gehen Oma und Opa, und die Familie verzichtet auf manches, um Sohnemann das Fahren zu ermöglichen. Doch weitere Helfer wären durchaus willkommen.
Kontakt: Thomas Hinze, Kreisstraße 65, 06862 Roßlau / Meinsdorf; Tel. 0179 / 7091272