Motopark Oschersleben Motopark Oschersleben: Schwarze Zahlen während Insolvenz
Oschersleben/MZ. - "Wenn wir jetzt schon mal hochrechnen, werden wir in diesem Jahr etwa 620 000 Besucher zählen", zieht Martin Koldewey ein erstes Fazit. Dabei muss der Pressechef "einen leichten Zuschauerrückgang" konstatieren. 2002 waren noch 650 000 Fans zum Motopark gepilgert. "Doch uns hat es im Vergleich zu anderen Freizeiteinrichtungen, die mehr darunter zu leiden hatten, dass viele Menschen den Gürtel enger schnallen müssen, nicht zu hart getroffen", gewinnt er der Situation Positives ab.
Auch in einem anderen Punkt geht es nicht vorwärts. Seit Januar 2002 befindet sich der Motopark in Insolvenz. "Es ist niemand in Sicht, der etwas dafür oder dagegen tun will. Wir haben uns an den Zustand gewöhnt", sagt Koldewey ganz entspannt. Das kann er auch sein: Der reine Betrieb der Rennstrecke schreibt schwarze Zahlen. Die Begleichung der Altschulden - es waren einmal etwa 25 Millionen Euro - ist nicht das Problem der Motopark-Mitarbeiter. "Allerdings", so Martin Koldewey, "schreckt die Insolvenz natürlich Investoren und mögliche Sponsoren ab." Die wiederum nach sieben Jahren Renn- und Testbetrieb gebraucht würden, um einen Gang zulegen zu können.
Ungeachtet dessen stehen die Schwerpunkte des Sportkalenders 2004 schon fest. Motorradfans dürfen sich wieder auf die Superbike- und die Langstrecken-WM freuen. Vierrad-Anhänger können das Super-Racing-Weekend und zwei Mal die Top-Ten-Serien erleben. Um ein Gastspiel der Tourenwagen Masters wird noch gebuhlt. Zusätzlich planen die Motopark-Organisatoren künftig Offroad-Veranstaltungen. Zu diesem Zweck wurde in der südlichen Nachbarschaft des Börde-Kurses eine ehemalige Kiesgrube gepachtet.