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Motocross Motocross: Ludwig gibt Vollgas bei Hallenspektakel

Von Michael Pietsch 15.11.2002, 20:47

Halle/MZ. - Stefan Ludwig macht große Sprünge. Zumindest am Wochenende auf seiner Kawasaki. Als einer von sechs Deutschen startet der Motocrosser vom MSC Teutschenthal in der Stuttgarter Schleyer-Halle in den ADAC-Supercross-Cup. Die nächsten Stationen sind Braunschweig (30. November), Dortmund (10. Dezember) und Kiel (18. Januar).

Dass der 22-Jährige, der im thüringischen Trebra (bei Sondershausen) lebt und trainiert, beim Spektakel unter dem Hallendach wenigstens ein Stück vom insgesamt 250000 teuren Preisgeld-"Kuchen" abhaben möchte, versteht sich. Den 200 PS starken und 235 Stundenkilometer schnellen Honda Civic Type R für den Cup-Sieger hat er sich ohnehin abgeschminkt. Ludwig: "Ich rechne mir, wie schon im Jahr 2000 in Dortmund, durchaus Chancen gegen Topleute wie den Franzosen Johnny Aubert aus. Und zu den Favoriten zähle ich auch den Fahrer mit der Nummer zwölf." Die trägt der nicht gerade an Selbstzweifeln leidende Trebraer selbst. Mentale Stärke ist für Stefan Ludwig, der seit Jahren die Bürde trägt, eines der größten deutschen Motocross-Talente zu sein, so etwas wie ein sportliches Überlebensrezept. Ohne das hätte er die letzten beiden "Seuchenjahre" nicht überstanden. Ein Blick in die Krankenakte unterstreicht dies: Ellbogenbruch, Kreuzbandriss, vier Mal die Schulter ausgekugelt, Bruch des sechsten Brustwirbels. Und immer wieder stieg der Motorsport-Enthusiast auf die Maschine.

"Motocross ist mein Leben. Dafür kämpfe ich", sagt der gelernte, derzeit arbeitslose Kfz-Mechaniker, der zuletzt auch beim WM-Lauf in Teutschenthal passen musste. "Jetzt bin ich wieder physisch und psychisch gut drauf." An seiner Seite in Stuttgart weiß Ludwig, der vor Ort auf Freundin Nastasia verzichten muss, zwei Kameraden, die gleichzeitig Kontrahenten im Rennen um Cup-Punkte sind: Nevill Bradshaw und Jami Hilton - zwei Südafrikaner, die sich gemeinsam mit Ludwig in Trebra auf den Supercross vorbereitet hatten.