Mojo-Club Mojo-Club: Szene wird ein herber Schlag versetzt
Hamburg/dpa. - Die Schließung ist eine persönliche Entscheidung der Mojo-GründerLeif Nüske und Oliver Korthals. Auf Grund der unklarenMietverhältnisse in dem alten Gebäude auf dem Hamburger Kiez sei esimmer schwieriger geworden, ein hochwertiges und internationalangesehenes Programm zu machen. «Im Laufe der vergangenen Monatewurden immer neue Abrisstermine für das Gebäude genannt und wiederverschoben. Das hat der Glaubwürdigkeit des Clubs geschadet», meinteNüske am Mittwoch. Beim Publikum, aber auch bei Künstlern und Agentenhabe das zu einer stetig wachsenden Verunsicherung geführt.
Auch nach der Schließung des Clubs wollen die Mojo-Macherweiterhin in anderen Städten gastieren. Ebenso werde dieVeröffentlichung von Mojo-CDs fortgesetzt. «Alles andere wird erstmaleingemottet. Ob wir vielleicht mal in einer anderen Stadt einenfesten Club eröffnen, wird sich zeigen», meinte Nüske.
Im Mojo mit der zugkräftigen Adresse Reeperbahn Nr. 1 wird nichtnur getanzt. Neben Konzerten mit Größen wie Branford Marsalis, denBrand New Heavies oder Portishead laufen auch Lesungen mit Autorenwie Nick Hornby, Benjamin Lebert oder Benjamin von Stuckrad-Barre.
Dass die Mojo-Heimat, eine alte Bowlingbahn, einem Neubau weichenmuss, war schon lange klar. In zähen Verhandlungen ging es darum, obund zu welchen Konditionen der Club sich in das neue Bürogebäudeeinmieten könne - ohne Ergebnis. Die Suche nach anderen Spielstättenan der Reeperbahn blieb erfolglos. «Woanders als an der Reeperbahnkönnen wir uns den Mojo in Hamburg nicht vorstellen. Hier ist dieMusikszene zu Hause», sagte Nüske.
Zwar bestätigte auch die Kulturbehörde der Hansestadt dem Mojodessen Bedeutung als «internationales Aushängeschild Hamburgs imBereich der Clubkultur». Konkrete Hilfe sei von den Behörden jedochnicht gekommen, meinten die Mojo-Betreiber, in deren Club amWochenende etwa 4200 Gäste strömen.