Modellbahn Wiehe Modellbahn Wiehe: Amerika-Anlage als Krönung
Wiehe/jos. - Modellbahnchef Hans-Jörg Stiegler aus Wiehe streitet sich gegenwärtig mit einem Modellbahnunternehmen aus Hamburg um den Titel "Weltgrößte Modellbahnanlage". Dem Besucher der Anlage in Wiehe kann dieser Streit eigentlich egal sein, denn was er in den Ausstellungshallen im Fliegental zu sehen bekommt, ist mehr als beeindruckend. Für Stiegler aber ist der gerichtlich eingeklagte Titel wichtiges Markenzeichen im weltweiten Werbefeldzug: "Unsere installierten Modellbahnflächen sind jetzt schon größer als sie in Hamburg je in die 1600 m² große Halle eingebaut werden können. Allein die Anlage Thüringen mit fast zweitausend Metern Gleisen und 125 Zügen nimmt jetzt schon eine Fläche von 462 m² ein. Mit der Anlage der Harzquer- und Brockenbahn mit ihren 19 Lokomotiven, Triebwagen, Straßenbahnen, Draisinen oder Güterwagen kommen nochmals 375 m² hinzu."
Fieberhaft arbeitet die Mannschaft der Modellbahn gegenwärtig an weiteren Anlagen, die im November offiziell an die Besucher übergeben werden sollen. Der Probebetrieb der 80 m langen TT-Anlage, die die ICE-Strecke Hamburg - Würzburg und die Magnetschwebebahn "Transrapid Hamburg - Berlin" zeigt, ist in vollem Gang. Daneben wird noch an der traditionsreichen Strecke des "Orientexpress" gearbeitet, die über einen Tunnel mit der Thüringer Anlage verbunden wird und von London über Paris, Frankfurt, Wien, Budapest, Bukarest, Belgrad nach Konstantinopel führt. Auf den 380 m² der HO-Doppelanlage wird man zudem Sehenswürdigkeiten der Weltstädte als Modell bewundern können. Nach Fertigstellung der Anlage sollen obendrein im Versorgungssektor der Modellbahn kulinarische Spezialitäten aus den Ländern auf den Tisch kommen, die der Orientexpress durchfährt.
Die Krone setzt sich das Team aus Wiehe jedoch mit dem Bau der Amerika-Anlage aufs Modellbauerhaupt. Hier werden Modellbahnen im Maßstab 1:22,5 die USA auf einer Fläche von 1625 m² von Ost nach West durchqueren. Die sieben Meter hohe Freiheitsstatue und der New Yorker Stadtteil Manhatten werden wirklichkeitsnah am Wasser gebaut. Riesige Auto- und Eisenbahnbrücken über den Red River und den Grand Canyon machen die Rocky Mountains für die 15 Meter langen Züge passierbar, die von jeweils vier Lokomotiven bewegt werden. In dieser Anlage können Fans von Gartenbahnmodellen ihre eigenen Lokomotiven auf den Gleisen durch Amerika mitfahren lassen. Komplettiert wird diese Anlage durch ein Stollensystem mit Goldader, Tropfsteinhöhle und die Höhle einer Grizzly-Familie, sowie durch Schlachtendioramen, Saloon und Blockhütte an den Hallenwänden.
Für den aktiven Modellbauer ist in Wiehe sicher auch die Dauermesse mit über 350 Vitrinen in einer der Hallen eine Fundgrube. Hier stellen die führenden Modellhersteller ihre Produkte vor, die man sich im Lagerladen auch kaufen kann. Wenn alle Anlagen in Betrieb sind, wird der Besucher sicherlich viel Ausdauer und vor allem bequemes Schuhwerk mitbringen müssen, um alle Einzelheiten besichtigen zu können. Allein die Ausstellungsfläche hat etwa 7000 m². Auf fast 10 km Gleislänge werden dann die Züge der unterschiedlichsten Baureihen und Hersteller unzählige Personen- und Güterwagen durch die Landschaften bewegen. Im Gegensatz zu anderen Modellbahnbetreibern legt man in Wiehe großen Wert auf die Ähnlichkeit mit den echten Landschaften und Gebäuden. "Sicherlich muss man dabei improvisieren, Landschaften überhöhen oder zusammenschneiden. Doch das Wildwasser in den Rocky Mountains ist echtes Wasser, die Farben der Felsen, Bergwiesen, Einzelbäume und Wälder passen wir auf allen unseren Dioramen der Wirklichkeit weitgehend an", so Hans-Jörg Stiegler.