Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle: Alles unter einem Dach
Halle/MZ. - Mit der Grundsteinlegung für das Mitteldeutsche Multimediazentrum Halle (MMZ) fällt am Donnerstag der offizielle Startschuss für den Rohbau des laut Plan 26 Millionen Euro teuren "spezialisierten Technologie- und Gründerzentrums" in der Ankerstraße. MMZ-Geschäftsführer Udo Schumann rechnet für August 2005 mit der Übergabe des Hauses in städtischer Trägerschaft.
Das Multimediazentrum ist Teil der Initiative "Halle digital". Der mehrheitlich mit EU-Infrastrukturmitteln geförderte Bau mit einer Netto-Nutzfläche von 5 700 Quadratmetern ist für Forschung, Ausbildung und Produktion vorgesehen. Geboten würden u. a. hochleistungsfähige Netzstrukturen, ein Satelliten-Downlink für digitales Fernsehen, Radio und Datenübertragung, Hardware, klimatisierte Produktionsräume sowie Ton- und Videostudios. Bereits vergeben seien 40 Prozent der Fläche, so Schumann. Die Fernsehakademie Mitteldeutschland und das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle wollen einziehen. Interesse bekundet, aber noch nichts unterschrieben hätten einige Start-up-Unternehmen.
Für sie seien 20 Prozent der Mietfläche vorgesehen. Weitere 40 Prozent der Bürofläche sollen ab Mai 2004 - dann steht laut Zeitplan der Rohbau - vermarktet werden. Eine kostendeckende Vermietung, ist Schumann sicher, sei zu schaffen.
Es gehe darum, die Potenziale aus Wirtschaft, Hochschule, Kultur und Kommune zu bündeln und so Synergie-Effekte zu erzielen, begründet Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler die Millioneninvestition MMZ. Ziel der Stadt sei es, Neuansiedlung zu fördern und "Arbeitsplätze mit Zukunft" zu schaffen. Trotz der Krise der Medienbranche seien keine Konzept-Änderungen vorgenommen worden, sagt Schumann. Die Stadt, die das MMZ mit 20 Prozent mitfinanziere, habe allerdings vergleichbare Zentren inspiziert. Fehler wie in Potsdam, wo die Anbieter am Bedarf der Mieter vorbei die komplette Büroausstattung vorgehalten hätten, wolle man vermeiden.
Zur Grundsteinlegung steigen Vertreter von Politik, Wirtschaft und Medien heute in die 3 200 Quadratmeter große Baugrube - neun Monate später als geplant. Probleme bei der Bauvergabe sind der Grund für den Verzug, Mehrkosten seien aber nicht entstanden, so Schumann. Auch das Hochwasser, das vergangenen Winter in die Baugrube flutete, habe das Vorhaben nur unerheblich beeinträchtigt.
Das Multimediazentrum im Internet: www.mmz-halle.de