Milder Winter lässt Streusalzverbrauch für Straßen sinken

Wiesbaden - Auf Hessens Straßen ist in den Wintermonaten wegen des bislang relativ milden Wetters weniger Streusalz verteilt worden. Der Winterdienst habe bislang rund 40 500 Tonnen Salz für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gestreut, sagte die Sprecherin der Verkehrsbehörde Hessen Mobil, Frauke Werner, der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Im vergangenen Winter waren bis Ende Januar bereits etwa 51 000 Tonnen Streusalz eingesetzt worden.
In einer durchschnittlichen Saison würden meist rund 120 000 Tonnen Streusalz verbraucht. Mit dieser Menge seien die Lagerhallen gefüllt, erklärte die Sprecherin. Es gebe aber bei einem sehr strengen Winter auch die Möglichkeit für Nachlieferungen.
Der geringe Verbrauch sei aber kein Problem, sagte Werner. „Das Salz wird ja nicht schlecht und kann einfach im nächsten Winter verwendet werden.” Auch sei es keineswegs so, dass die rund 1450 Mitarbeiter der 60 Autobahn- und Straßenmeistereien im Land nun kaum etwas zu tun hätten. „Die Kollegen sind jeden Tag unterwegs und streuen dort, wo es notwendig ist.” Haupteinsatzorte für die Salzstreuer seien in Hessen etwa der Taunus, die Wasserkuppe oder die Rhön.
In der Regel gehe es dem Winterdienst darum, früh zu streuen und damit Glätte vorzubeugen - das spare Salz. Die Einsatzkräfte kümmerten sich derzeit auch verstärkt um die Holzarbeiten. Sie schnitten Sträucher und Bäume am Straßenrand zurück. Und an jenen Orten, wo nur wenig Sonne hinkommt, hinter einem Waldstück etwa, sei die Gefahr überfrierender Nässe auch in einem milden Winter stets gegeben. Auch auf Brücken müsse oft gestreut werden. Bis Ende März sei der Winterdienst noch im Einsatz.
„Bis dahin kann es ja durchaus noch Glatteis geben und schneien”, erklärte Werner. Aus diesem Grund könne es auch noch keine Bilanz über das Aufkommen von Schlaglöchern wegen des Frosts auf den hessischen Autobahnen und Bundesstraßen geben. Häufig seien Frost- und Tauwechsel kritischer als anhaltend kalte Temperaturen, weil immer wieder Wasser nachsickere, erklärte die Expertin. Geplant sei deshalb, die Schlaglochbilanz erst im Mai oder Juni vorzulegen.
Schlaglöcher entstehen, wenn ältere Fahrbahnbeläge durch die zahlreichen Fahrzeuge, die darüber hinwegrollen, feine Risse in der oberen Asphaltdecke bekommen. Dadurch kann Wasser eindringen, das im Winter bei Minusgraden gefriert und sich ausdehnt. Taut es wieder, schmilzt das Eis, und es bleiben Hohlräume. Diese brechen durch den ständigen Verkehr irgendwann ein, der Asphalt beginnt zu bröseln.
Hessen Mobil ist nach eigenen Angaben für den Winterdienst auf den hessischen Autobahnen, Bundesstraßen sowie den Landes- und Kreisstraßen außerhalb von Städten und Gemeinden zuständig. Innerorts leisteten kommunale Winterdienste einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherung. Häufig werde diese Pflicht auch auf die Straßenanlieger übertragen. Zum Winterdienst gehört das Räumen des Schnees, aber auch das Streuen von Taumitteln. (dpa/lhe)