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Männer und die große Liebe

Von JULIANE GRINGER 14.09.2011, 17:28

Halle (Saale)/MZ. - Fünf ganz unterschiedliche Männertypen in diversen Beziehungs-Konstellationen und die damit verbundenen großen Gefühle: Das war das Erfolgsrezept, mit dem der gut gelungene Film "Männerherzen" sich vor ziemlich genau zwei Jahren zum Überraschungserfolg mauserte und mehr als zwei Millionen Besucher anlockte.

Kein Wunder also, dass die Münchner Produzenten Quirin Berg und Max Wiedemann, die mit "Das Leben der anderen" bereits einen Oscar abgeräumt haben, flugs einen zweiten Teil in Auftrag gegeben haben. Und der braucht den Vergleich zum Vorgänger nicht zu scheuen, zumal die Originalbesetzung ebenfalls geschlossen am Start ist und auch Simon Verhoeven erneut auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.

Zuerst treffen wir auf den Musikproduzenten und Frauenaufreißer Jerome (Til Schweiger), den es am Ende des ersten Teils zurück zu seiner Jugendliebe zog, wobei er allerdings feststellen muss, dass diese so gar nichts mehr von ihm wissen will. Frustriert von der Liebe und seinem Produzentenjob zieht er zu seinen Eltern aufs Land, wo er sich in eine geheimnisvolle Reiterin verliebt.

Sein ehemaliger Schützling, der durchgeknallte Schlagersänger Bruce Berger (Justus von Dohnányi), will mit einem neuen Hit durchstarten und dabei endlich auch einmal die Jugend mit seinen Songs begeistern. Seine Plattenfirma ist von Bergers Idee allerdings überhaupt nicht begeistert, sondern will lieber einen anderen Künstler groß rausbringen.

Philips (Maxim Mehmet) Bio-Fastfood-Café namens "Life" ist ein voller Erfolg geworden und so denkt er ernsthaft darüber nach, eine weitere Filiale in Berlin zu eröffnen. Gleichzeitig ist seine Freundin Nina (Jana Pallaske) mit Zwillingen schwanger, was den werdenden Vater ganz schön ins Schwitzen bringt. Alles andere als rund läuft es indessen bei Philips bestem Freund Niklas (Florian David Fitz): Der wurde von der Frau seines Lebens, um die er im ersten Teil noch erbittert gekämpft hatte, schon wieder für einen anderen verlassen und entdeckt nun seine Liebe zu einer Ex-Freundin neu.

Aus der Schauspielerin Maria (Inez Björg David) ist jedoch mittlerweile ein gefeiertes - und damit schwer erreichbares - Soap-Sternchen geworden. Ein ähnliches Problem plagt den schüchternen Gewerbeaufsichtsbeamten Günther (Christian Ulmen), der Angst hat, im Bett zu versagen. Er traut sich nicht so recht, mit seiner geliebten Susanne (Nadja Uhl) den Kuschelstatus zu überwinden und endlich einmal einen Schritt weiter zu gehen. Deshalb beschließt er, sich Sex-Tipps vom Profiaufreißer Jerome zu holen.

Beim Fortspinnen der Abenteuer um die einzelnen Figuren hat man sich kreativ mehr als ordentlich ins Zeug gelegt und liefert mit dieser erneut in Berlin angesiedelten Komödie keinen billigen Abklatsch des ersten Teils. Erstaunlicherweise ist dabei die Geschichte des Musikproduzenten Jerome, der eine Auszeit nimmt, die originellste geworden, während die Schwangerschaftsstory um Philip und Nina etwas bemüht wirkt und kein Hechelkurs-Klischee auslässt.

Ein hohes Maß an Spielfreude bei allen Beteiligten, zahlreiche liebevoll eingestreute Gags, witzige Dialoge sowie die spritzige und auf den Punkt gebrachte Inszenierung sorgen daher auch bei dieser Fortsetzung trotz einem leicht übertrieben wirkenden Hang zur Albernheit für lässigen Kinospaß.

Männerherzen... und die ganz, ganz große Liebe, Komödie,

D 2011, Regie: Simon Verhoeven

FSK: ab 6 Jahre

Der Film startet u. a. im UCI Dessau-Roßlau und im Cinemaxx Halle.