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Lintec Computer AG Lintec Computer AG: Brennstoffzelle bringt Rechner in Hochform

Von Manfred Schulze 26.04.2001, 16:52

Leipzig/MZ. - Computer, die bei Akkubetrieb nach zwei Stunden schlapp machen, könnten bald schon der Vergangenheit angehören. Die Lintec AG (Taucha bei Leipzig) will 2002 die weltweit ersten Notebooks mit Brennstoffzelle auf den Markt bringen. Das süddeutsche Unternehmen Zoxy AG, das über die Lintec-Tochter für Risikokapital MVC (Mitteldeutsche Venture Capital AG) mit dem sächsischen Konzern verflochten ist, wolle in Halsbrücke bei Freiberg ein Werk zur Produktion der neuen Energiespender errichten, teilte Lintec-Chef Hans-Dieter Lindemeyer gestern in Taucha mit. Die Preise für die Brennstoffzellen würden unter denen für herkömmliche Akkus liegen, fügte der Manager hinzu. Lindemeyer hatte darüber hinaus noch andere interessante Neuigkeiten in petto. Wie er sagte, könne der Name "Lintec" schon bald von den Kurszetteln der Makler verschwinden - und durch einen neuen, die Wandlung des einst kleinen Computer-Herstellers zum weltweit agierenden IT-Konzern besser darstellenden, ersetzt werden. Das jedenfalls will der Lintec-Chef seinen Aktionären auf der Hauptversammlung in wenigen Wochen in Leipzig empfehlen. Was Lindemeyer dort verkünden wird, dürfte auch sonst die Aktionäre durchaus überzeugen und Ihnen das Gefühl vermitteln, dass der Name "Europazentrale" für den Lintec-Firmensitz im sonst nicht einmal sachsenweit bekannten Städtchen Taucha bei Leipzig nicht mehr übertrieben ist. 637 Mitarbeiter zählte der Konzern zum Jahresende, die neue Tochter Pixelnet nicht mitgezählt. Mit einem Umsatz von 423,6 Millionen Euro erzielte das im Mitteldeutschen Aktienindex vertretene Unternehmen einen stolzen Umsatzsprung um 55 Prozent, eine Steigerungsrate, die beim Konzernüberschuss mit 447 Prozent (9,54 Millionen Euro) noch übertroffen wird. Nicht nur, weil seit Jahresbeginn auch die neue Notebook-Produktion endlich im Plan läuft und noch im Jahresende mit der Bebauung des restlichen 80 000 Quadratmeter großen Firmengeländes begonnen werden soll, will Lindemeyer spätestens im Jahr 2003 den Umsatz noch einmal verdoppeln und den Gewinn verfünffachen. Neue Produkte und weitere Zukäufe oder Beteiligungen sollen das mittlerweile 26 Unternehmen zählende Imperium binnen Kürze in die Reihe der größten ostdeutschen Firmen bringen. Lindemeyers Problem sind offenbar nicht die neuen Produkte oder gar die Kunden, sondern sein eigenes Tempo: "Wir brauchen Geld für die Expansion und für neue Aquisitionen", sagt der Sachse und lässt etwas Zerknirschung über die Börse und vor allem den neuen Markt durchblicken, die zur Zeit längst geplante Platzierung von Aktien erfolgversprechender Töchter nicht zulasse. "Wenn wir Produkt und Vertrieb für die Weltmarktführerschaft in einer IT-Nische haben, dann kann ich das mit einem Unternehmen nicht schaffen, das nur über 30 Millionen Euro Eigenkapital verfügt", räumt Lindemeyer mit Blick auf das Tochterunternehmen RFI in Mönchengladbach ein. Dort wurde in den letzten Monaten ein so genanntes Bluetooth-Modul für die kabellose automatische Datensicherung zwischen verschiedenen Computern entwickelt, das bisher konkurrenzlos sei. Die Nachfrage auf der CeBIT sei furios gewesen, doch müsse RFI für die Großserie erweitern. Mehr Informationen: www.lintec.de