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Leichtathletik-WM Leichtathletik-WM: Kugelstoßerin Nadine Kleinert holt erste Medaille

Von Ralf Jarkowski 26.08.2007, 15:03

Osaka/dpa. - Der Besuch der alten Dame im Nagai-Stadion kam fürdas deutsche Team genau zur rechten Zeit: An ihrem wichtigsten Tag imSport-Jahr 2007 war Kugelstoßerin Nadine Kleinert in Top-Form - dieBronzemedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Osakahat sich die Magdeburgerin nach einer schwierigen Saison redlichverdient. Zugleich bescherte sie dem Deutschen Leichtathletik-Verband(DLV) die erste Medaille der Titelkämpfe. «Mit der alten Dame istimmer zu rechnen - mich braucht man nicht abzuschreiben», jubelte die31-Jährige am Sonntagabend, als hätte sie gerade Silber wie beiOlympia 2004 oder gar Gold gewonnen.

Petra Lammert war im Land des Lächelns dagegen eher zum Heulenzumute. Ebenso wie Kollegin Kleinert hatte sie noch kurz vor demWettkampf den Rat einer Psychologin gesucht, doch auch mit mentalerSchützenhilfe reichte es für die Mitfavoritin nur zum fünften Platz.Als Zweite der Jahresweltbestenliste angereist, verpasste diePerfektionistin ihre erste WM-Medaille deutlich. «Ich habe meinPotenzial nicht ausschöpfen können, aber ich habe ja noch Zeit»,tröstete sich die 23 Jahre alte Neubrandenburgerin selbst.

Nadine Kleinert war dagegen einfach nur happy. «Ich habe an michgeglaubt und mich nie selbst aufgegeben, obwohl ich die ganze Saisonüber Probleme hatte», sagte die Olympia-Zweite, die schon mit derÜberraschungsiegerin Valerie Vili aus Neuseeland trainiert hat. «Wirhaben ein super Verhältnis. Mit den Osteuropäerinnen haben wir einProblem: Entweder die wollen nicht mit uns reden oder sie können esnicht.» Vili überraschte Top-Favoritin Nadeschda Ostaptschuk(Weißrussland) mit einem wuchtigen letzten Stoß: 20,54 Meter - Gold.«Das ist eine Granate!», sagte Lammert. Die entthronteTitelverteidigerin Ostaptschuk kam mit letzte Kraft noch einmal auf20,48 Meter - Silber.

Mit 19,77 Meter im Ring landete Kleinert auf dem Siegertreppchen,doch so recht wollte sie wohl (noch) nicht an den dritten Platzglauben, den viele eher Petra Lammert zugetraut hatten. Obwohl sieselbst nie positiv getestet wurde, war Kleinerts Karriere geprägt vonDopingfällen - ihrer Konkurrentinnen. Olympia-Silber gab es 2004,weil die russische Siegerin Irina Korschanenko gedopt war. Kleinertrückte auch bei der Hallen-WM in Budapest 2004 von vier auf drei vor:Die Ukrainerin Wita Pawlitsch hatte mit unsauberen Mittelnnachgeholfen.

Künftig will Nadine Kleinert aber keine Medaillen mehrnachgereicht bekommen: «Ich will Bronze unbedingt behalten, sonsthaben wir wieder einen Dopingfall - und das will ich nicht.»