Leichtathletik WM Leichtathletik WM: Hochsprung: Martin Buß siegt mit 2,36 Meter
Edmonton/dpa. - Mit seinem WM-Sieg erlöste Buß am 6. Wettkampftag zugleich diedeutsche Mannschaft, die bisher noch ohne Titel war. Auf derVideowand verfolgte er den letzten Versuch des Zweiten JaroslawRybakow (Russland). Als der die 2,36 m gerissen hatte und der Siegfeststand, vollführte er siegestrunken Freudensprünge, stürmte füreine Umarmung zu seinem Trainer Rainer Pottel und absolvierteanschließend mit einer deutschen Fahne eine Ehrenrunde, bei der essogar Standing Ovations gab. Erst danach verständigte er dasKampfgericht, dass er den Wettkampf nicht mehr fortsetzt.
Im Wettkampf nahm Buß alle Höhen bis 2,30 m im ersten Versuch.Nachdem er 2,33 m einmal gerissen hatte, behielt er zwei Sprünge fürdie Siegerhöhe und segelte in seinem letzten Versuch auch über diepersönliche Bestleistung drüber. «Obwohl ich nicht gerne pokere, warich dazu fast gezwungen, da ein Trio 2,33 gemeistert hatte», sagteBuß und fügte hinzu «Vierter wie so oft, wollte ich nicht werden.»
Bis zu den deutschen Meisterschaften Ende Juli in Stuttgart, wo ersich gerade noch für die WM qualifizieren konnte, hatte der neueWeltmeister nur eine durchwachsene Saison. Dazu kam, dass erKnieprobleme hatte und sich immer müde fühlte. Der Verdacht aufPfeifferisches Drüsenfieber bestätigte sich aber nicht. «Durch dieschwachen Leistungen war die technische Sicherheit nicht gegeben.Erst in der Vorbereitung auf Edmonton und in Calgary lief es besser»,erzählte Buß. Mit 2,27 m steigerte er seinen Trainingsbestwert umsieben Zentimeter.
Im Sydney fehlte der gebürtige Berliner wegen einerAchillessehnenoperation und trauerte der verpassten Chance langenach. Ein Drittel der Achillessehne im linken Fuß, seinesSprungbeins, war gerissen und musste am 28. Juni operiert worden.Viel hat nicht gefehlt und den Hochspringer Buß hätte es in Edmontonüberhaupt nicht gegeben. Er war zunächst begeisterter Fußballer,wechselte aber nach Querelen mit seinem damaligen Trainer das Metier.