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Leichtathletik-WM Leichtathletik-WM: Hallenserin Müller plötzlich Favoritin

Von Gerd Holzbach und Patrick Storzer 27.08.2011, 07:09
Nadine Müller wirft bei der WM den Diskus (FOTO: DPA)
Nadine Müller wirft bei der WM den Diskus (FOTO: DPA) dpa

Daegu/sid. - Die erste von 47 Goldmedaillen gewann dabei trotz eines Sturzes am Getränkestand Edna Kiplagat beim kenianischen Dreifach-Triumph im Marathon. In 2:28:43 lag die 31-Jährige vor Prisca Jeptoo (2:29:00) und Sharon Cherop (2:29:14), mit denen sie gleichzeitig den Marathon-Weltcup gewann.

"Ich bin sehr zufrieden, es lief wie geplant", sagte die 1,93 m große Nadine Müller: "Die 65 Meter machen mich zuversichtlich, das sollte im Finale mindestens für die ersten Sechs reichen", meinte die lange Blonde. Die WM-Sechste von 2009 in Berlin ließ sich auch von einem kleinen Missgeschick nicht aus der Ruhe bringen. Beim Aufwärmen war ihr die lange Trainingshose gerissen. Die besten Weiten hinter ihr erreichten Chinas Weltranglisten-Erste Yanfing Li mit 64,44 und Kubas Olympia- und WM-Zweite Yarelis Barrios mit 63,80.

Zwei weitere Aktivposten im 72-köpfigen deutschen Team waren Malte Mohr (München), der als einziger des Stab-Trios das Finale am Montag erreichte, sowie Gesa Felicitas Krause (Frankfurt). Die U20-Europameisterin steht als Vorlaufdritte über 3000 m Hindernis mit der erneuten Steigerung auf 9:35,83 Minuten im Finale am Dienstag. Mohr war hochzufrieden: "Die Anlage liegt mir. Im Finale sollten 5,80 Meter drin sein", sagte der Wahl-Münchner, der nach seiner Kritik am Trainingslager des DLV auf der Ferieninsel Jeju ("Ich langweile mich zu Tode") nun in Daegu von Klubkamerad Tim Lobinger betreut wird. Im Finale fehlt Australiens Titelverteidiger und Olympiasieger Steven Hooker nach drei ungültigen Versuchen an der Anfangshöhe.

Glänzend startete auch Jan-Felix Knobel (LG Frankfurt) in den Zehnkampf. Nach zwei Bestleistungen mit 7,30 m im Weitsprung und 16,06 m im Kugelstoßen war der frühere U20-Weltmeister nach drei Disziplinen mit 2562 Punkten Fünfter, sein Klubkamerad Pascal Behrenbruch nur 17. (2462.). Doch Rico Freimuth (Halle/Saale) war der große Pechvogel, als er nach guten 10,83 Sekunden beim 100-m-Auftakt im Weitsprung drei ungültige Versuche machte und sich beim Aus auch noch am Knie verletzte.

Enttäuschung auch im Stabhochsprung-Lager über das Scheitern von Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) und dem auf den letzten Drücker noch ins Team gerutschten Karsten Dilla (Uerdingen/Dormagen). Der Olympiaachte Holzdeppe verpasste den Finalvorkampf, weil er 5,50 in der Qualifikation erst im zweiten Versuch schaffte, der seinem Klubkameraden Björn Otto vorgezogene Karsten Dilla kam nicht über seine Anfangshöhe von 5,35 m hinaus. Auf der Strecke blieb über 3000 m Hindernis als enttäuschende Vorlauf-Neunte in 9:59,53 auch Jana Sussmann (LG Nordheide).

Edna Kiplagat will den größten Marathon-Triumph der Läufernation Kenia in der WM-Geschichte ausgiebig genießen: "Ich feiere das Gold jetzt beim Shoppen", kündigte die Polizistin an. Doch die WM-Prämie von 60.000 Dollar will die 31-Jährige nicht komplett auf den Kopf hauen.

Während die Schwedin Isabellah Andersson als beste Europäerin in 2:30:13 Stunden Siebte wurde, waren deutsche Läuferinnen nicht am Start. Irina Mikitenko (Gelnhausen) und Sabrina Mockenhaupt (Siegen) verzichteten zu Gunsten eines lukrativen Stadtmarathons im Herbst, wollen aber 2012 bei Olympia in London dabei sein.