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Leichtathletik-WM Leichtathletik-WM: Bolt läuft der Konkurrenz davon

02.09.2011, 14:29

Daegu/SID. - Die große Usain-Bolt-Show ist wieder auf Sendung. Der Supersprinter aus Jamaika ist nach einigen Tagen auf Tauchstation eindrucksvoll wieder auf der großen Bühne aufgetaucht und hat bei der Leichtathletik-WM in Daegu für das erhoffte Spektakel gesorgt. Fünf Tage nach dem Fehlstart-Fiasko im 100-m-Finale spielte der Titelverteidiger in den Vor- und Halbfinalläufen über 200 m mit der Konkurrenz und hatte bei seinen Späßchen und Mätzchen beste Laune.

"Ich habe einen Fehler gemacht. Aber das wird nicht mehr vorkommen, ich bin jetzt viel konzentrierter", sagte Bolt nach dem Halbfinale und kündigte an: "I am ready to go." Bolt ist bereit, Gold zu holen.

Gestoppt wurde Bolt bei seinem "Comeback" nur von einem ahnungslosen Helfer im Stadion. Der Fahrer des Golfkarts, der den Dreifach-Olympiasieger nach den Vorläufen durch die Katakomben des WM-Stadions von Daegu kutschieren sollte, ließ den Superstar der Leichtathletik einfach stehen und brauste ohne ihn los.

Bolt, der es nicht gewohnt ist, unerkannt zu bleiben, brauchte ein paar Sekunden, um die Situation zu realisieren, schaltete dann aber schnell auf Showman-Modus, flirtete mit den zahlreichen weiblichen Volunteers, ließ sich mit diesen fotografieren und machte Mätzchen.

Als sich endlich ein fahrbarer Untersatz für den schnellsten Mann der Welt gefunden hatte, setzte sich Bolt drauf und klatschte während der Fahrt seine begeisterten Fans ab.

So locker präsentierte sich der 25-Jährige auch vor den Rennen, die für den Weltrekordler kaum mehr als bessere Trainingseinheiten mit internationaler Beteiligung waren. Bolt gewann in 20,30 bzw. 20,32 Sekunden, ohne dabei auch nur annähernd an die Schmerzgrenze gehen zu müssen.

Stattdessen machte er seine üblichen Späßchen, sobald die Kamera auf ihn gerichtet war und unterhielt die Zuschauer glänzend. Neu in der Pantomimen-Show sind Einlagen aus dem Kampfsport, das übliche Richten der Frisur und der "Bolt-Blitz" dagegen schon Standard-Repertoire.

"Er weiß, dass die Show weitergehen muss. Als Champion und Star muss er sich darüber im Klaren sein, dass er bereit sein muss für den nächsten Akt. Und das ist er", hatte sein Trainer Glen Mills im Vorfeld der 200-m-Rennen gesagt.

Auch Bolt selbst hat bereits angekündigt, sich über die doppelte Distanz für seinen Aussetzer über die 100 m rehabilitieren zu wollen. "Ich habe jetzt ein paar Tage, um mich wieder zu fokussieren und auf die 200 m vorzubereiten. Ich bin in guter Form und werde mein Bestes geben", ließ Bolt verlauten. Damit hatte er nicht zu viel versprochen.