Leichtathletik Leichtathletik: Schubert kündigt Rücktritt als Cheftrainer an

Düsseldorf/dpa. - «Wir werden uns mit Bernd Schubert auf Olympia vorbereiten und hoffen auf die Erfolge, die wir als Ziele setzen wollen», erklärte DLV-Präsident Clemens Prokop. Sein Rückzug soll nur der erste Schritt für eine Zäsur nach Athen sein. «Die Zeichen der Zeit sind klar. Nach den Olympischen Spielen soll es - soweit erforderlich - eine umfassende personelle Erneuerung geben», kündigte der Amtsrichter aus Kelheim an. «Alle Trainer werden auf den Prüfstand gestellt.» Die Stelle von Schubert soll öffentlich ausgeschrieben werden.
Der letzte Cheftrainer des Deutschen Verbandes für Leichtathletik (DVfL) der DDR war seit seinem Wechsel 1991 zum DLV nicht unumstritten. Obwohl der 59 Jahre alte Schubert sich nie explizit dazu äußerte, blieb seine Vergangenheit im von Doping-Praktiken unterstützten System der DDR-Leichtathletik ein ungeklärter Punkt in seiner Biografie. Nach einem Gerichtsurteil durfte man ihn sogar «Fachdoper» nennen.
Allerdings wurde Schubert mehr das enttäuschende Abschneiden des DLV bei den Weltmeisterschaften im August in Paris angelastet, wo die deutschen Athleten nur eine Silber- und drei Bronzemedaillen holten. Bei der anschließenden Trainertagung des DLV in Kienbaum wurde deshalb verkündet, dass sich der frühere Leistungssportdirektor und heutige Generalsekretär Frank Hensel verstärkt um den Spitzenbereich kümmern soll. «Ich möchte mit einem positiven Olympia-Ergebnis als Cheftrainer ausscheiden», sagte Schubert, dessen neuer Aufgabebereich im Verband noch nicht definiert ist.