Leichtathletik Leichtathletik: Lagats historisches Double bei US-Titelkämpfen
Indianapolis/dpa. - Zudem sorgten sechs von insgesamt elf Weltjahresbestleistungen für den passenden Abschluss einer aufregenden Veranstaltung. «Wir haben der Öffentlichkeit gezeigt, dass die Leichtathletik am Leben ist», bilanzierte 100-m-Olympiasieger und -Weltmeister Justin Gatlin.
Er kassierte nach seinem Titel in 9,93 Sekunden wie LaShinda Demus 100 000 Dollar Siegprämie als Punktebeste einer Meeting-Serie mit Eugene/Oregon, Carson/Kalifornien, New York und dem US-Championat. LaShinda Demus verdiente sich das Geld mit ihrer zweiten Saisonbestmarke innerhalb von 24 Stunden. Nach 53,50 Sekunden im Halbfinale gewann die Vize-Weltmeisterin über 400 m Hürden in 53,07 Sekunden vor Sheena Johnson (53,90). Im mit Spannung erwarteten 200-m-Finale der Männer war der WM-Zweite Wallace Spearmon in 19,90 Sekunden so schnell wie noch niemand in diesem Jahr und siegte vor Jordan Vladen (19,98) sowie Rodney Martin (20,14).
Bei den Frauen setzte sich ebenfalls die WM-Zweite Rachelle Boone-Smith in 22,31 Sekunden vor Shalona Solomon (22,47) und LaTasha Jenkins (22,66) durch. Weltmeisterin Allyson Felix verzichtete wegen Oberschenkelproblemen auf den Endlauf, 100-m-Siegerin Marion Jones hatte bereits vorher ihren Start zurückgezogen.
Walter Davis, Khadevis Robinson, Dominique Arnold und Tora Harris katapultierten sich mit ihren Siegen ebenfalls an die Spitze der diesjährigen Bestenlisten. Davis entschied den Dreisprung mit 17,71 m für sich, Robinson sicherte sich den 800-m-Titel in 1:44,13 Minuten. Über 110 m Hürden war Arold in 13,10 Sekunden vom Olympia-Zweiten Terrence Trammell (13,14) und Ryan Wilson (13,22) nicht zu schlagen, nachdem er schon im Halbfinale 13,15 gelaufen war. Der siebenfache Titelträger Allen Johnson, Olympiasieger und Weltmeister, wurde in seinem Halbfinale nur Fünfter. Harris sprang gleich bei seinem ersten Freiluftstart in diesem Jahr mit 2,33 m zum Sieg im Hochsprung vor Keith Hoffatt (2,30) unfd führt die Saisonbestenliste zusammen mit dem Russen Iwan Uschkow an.
Bei so vielen Höhepunkten wusste Bernhard Lagat lange Zeit nicht, dass er etwas noch nie Dagewesenes in der 118-jährigen Geschichte der US-Titelkämpfe geleistet hatte. «Erst ihr Journalisten habt es mir gesagt, aber es bedeutet mir sehr viel. Ich fühle mich sehr wohl hier in den USA. Ich spüre eine Verbindung zu den Menschen und fühle mich sehr willkommen», sagte der 31-jährige Olympia-Zweite von Athen. Seit Herbst 2004 ist er US-Staatsbürger. Im kommenden Jahr bei der WM im japanischen Osaka kann er die USA erstmals bei einer großen Meisterschaft vertreten.