Leichtathletik Leichtathletik: Kein Boykott gegen Jones und Montgomery

Berlin/dpa. - Im vergangenen Jahr war Jones,die dreimalige Olympiasiegerin von Sydney 2000, für das ISTAFverpflichtet worden, hatte dann aber verletzt abgesagt.
Janetzky betonte jedoch auch, dass Jones derzeit nicht die Formfür ein Top-Starterfeld habe. Dieses werde zudem erst nach denWeltmeisterschaften im August in Helsinki zusammengestellt. «UnsereHaltung ist aber, sie nicht grundsätzlich zu boykottieren», sagte er.
Das einstige Traumpaar der Leichtathletik, das in den Skandal umdas kalifornischen Balco-Labor verwickelt ist und gegen dasUntersuchungen laufen, kann sich in diesem Jahr große Zahltage inEuropa offensichtlich abschminken. Allerdings sind sich dieMeetingchefs nicht alle einig, obwohl sich die Veranstalter der etwa45 Euro-Meetings für einen Boykott gegen Jones und den 100-m-Weltrekordler Montgomery ausgesprochen haben.
Für Hansjörg Wirz, den Direktor des traditionsreichen Golden-League-Meetings von Zürich (19. August), steht längst fest, dassJones und Montgomery nicht im Letzigrund antreten werden. «Für unsist der Fall klar seit dem letzten Jahr, als wir die beiden nichteingeladen haben», sagte der Schweizer. «Athleten, die massiv unterVerdacht stehen, sind für uns kein Thema.»
Montgomery muss sich vor dem Internationalen Sportsgerichtshof(CAS) in Lausanne wegen der Doping-Anschuldigungen verantworten.Jones hat gegen Balco-Chef Victor Conte eine Klage über 25 MillionenDollar eingereicht.
«In den USA wird bei Meetings nur wenig Geld gezahlt. Und MarionJones hat schon rund eine Million Dollar an Rechtsanwaltskostenlaufen», betonte der Österreicher Robert Wagner, der das Sportfest inLinz organisiert und einer der führenden Manager in derLeichtathletik-Szene ist. «Außerdem hat Nike schon angekündigt, denEnde des Jahres auslaufenden Vertrag mit Jones nicht zu verlängern.»