Leichtathletik Leichtathletik: Jelena Isinbajewa setzt Weltrekord-Flugschau fort

Berlin/dpa. - Die Russin Jelena Isinbajewa ist die Leichtathletinder Stunde und rückt mit ihren Weltrekorden im Wochentakt dermagische Fünf-Meter-Marke im Stabhochsprung immer näher. Auf dem Wegzu den Olympischen Spielen in Athen, wo dieser Wettbewerb am 24.August zum zweiten Mal nach Sydney auf dem Programm steht,unterstrich die 22-Jährige ihre derzeitige Sonderstellung mit 4,90 m.Nur fünf Tage nach den 4,89 m von Birmingham sorgte sie vor 18 000Zuschauern auch beim Super Grand Prix im Londoner Crystal Palace fürdas Glanzlicht.
Aus deutscher Sicht gab es Entwarnung für Speerwerfer Boris Henryaus Saarbrücken, der den Wettkampf verletzt aufgeben musste. Entgegenersten Vermutungen, es könnten wieder Schulterprobleme aufgetretensein, handelt es sich beim WM-Dritten um eine Wadenverletzung. DiePrognose bei der Untersuchung unmittelbar nach der Rückkehr seigünstig ausgefallen, sagte DLV-Cheftrainer Bernd Schubert.
In Heusden-Zolder/Belgien hat sich der vierfache 1500-m-Weltmeister Hicham El Guerrouj (Marokko) rechtzeitig vor den in 19Tagen beginnenden Wettbewerben in der olympischen Kernsportart mitdem Saisonbestwert in 3:29,18 Minuten zurückgemeldet. Der 29-jährigeWeltrekordler war bisher lediglich mit für ihn bescheidenen 3:32,20Minuten notiert gewesen. Bei den russischen Titelkämpfen in Tulasetzten sich Dreisprung-Weltmeisterin Tatjana Lebedjewa im Weitsprungmit 7,33 m und Tatjana Andrjanowa über 800 m in 1:56,23 Minuten andie Spitze der Weltjahresbestenliste.
Lebedjewa, auch Dreisprung-Beste mit 15,34 m, siegte vor IrinaSimagina (7,27) und Europameisterin Tatjana Kotowa (6,93). Über 800 mblieb sogar ein Quartett unter dem bisherigen Saisonbestwert derSlowenin Jolanda Ceplak (1:57,68). Hallen-Weltmeisterin NataljaNasarowa behauptete sich über 400 m in 49,65 Sekunden vor NataljaAntjuch (49,85). Bei den Männern konnte Anton Galkin seineeuropäische Bestzeit vom Halbfinale (44,93) auf 44,83 steigern.Dreispringer Danil Burkenja erzielte mit 17,68 m die drittbeste Weitedieses Jahres.
Hallen-Weltmeisterin Isinbajewa aus Wolgograd benötigte nur fünfSprünge zu ihrem insgesamt siebten Weltrekord: 4,45 m - 4,60 - 4,70 -4,80 - 4,90 - alle Höhen gelangen im ersten Versuch. Für die Russin,die nach eigenen Worten im Training bereits fünf Meter gesprungenist, war es bereits die vierte Höchstmarke auf der Insel, die immermit 50 000 Dollar Rekordprämie verbunden waren und schon 200 000Dollar einbrachten.
Nachdem Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA) bei 4,70 m passenmusste, ging der inner-russische Schlagabtausch in die Entscheidung:Bei 4,80 m hatte Swetlana Feofanowa, die am 4. Juli in Heraklion aufKreta mit 4,88 m Weltrekord gesprungen war, den ersten Fehlversuchund scheiterte danach auch an 4,90 m. Als ihre Rivalin diese Höhe aufAnhieb scheinbar leicht und souverän meisterte, probierte sichFeofanowa vergeblich an 4,95 m. «Ich fühlte, ich kann 4,95 mspringen», meinte sie danach und hofft auf eine Revanche in Athen.
Im 100-m-Sprint bei leichtem Gegenwind (-0,3 m/Sek.) stellte AsafaPowell (Jamaika) in 9,91 Sekunden beim Sieg über den dreifachenWeltmeister und Sydney-Olympiasieger Maurice Greene (USA/9,97) seinenLandesrekord ein. «Dieser Sieg gibt mir eine Menge Selbstvertrauen»,frohlockte der 22-Jährige. Greene zeigte sich von der zweitenNiederlage in Europa unbeeindruckt: «Mein Selbstvertrauen leidetnicht unter diesem Resultat. Mein Start war nicht optimal, das werdeich ändern.»
Der 31 Jahre alte Haile Gebrselassie (Äthiopien) lief bei seinemzweiten Saisonrennen in 12:55,51 Minuten die fünftschnellste Zeitüber 5000 m und wurde im Spurt vom Australier Craig Mottram(12:55,76) stark bedrängt. Hochsprung-Weltmeisterin Hestrie Cloete(Südafrika) glänzte mit 2,03 m.