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Leichtathletik Leichtathletik: Großer Zahltag für «Wunder-Sprinter» Bolt

Von Andreas Schirmer 25.08.2008, 15:50

Peking/dpa. - Der 22-jährige Jamaikaner braucht kaum 30Sekunden zu arbeiten, um mit seinen geplanten Meeting-Auftritten amFreitag in Zürich, in Lausanne (2.9.) und Brüssel (5.9.) rund 1,5 Millionen Dollar (etwa 1,014 Millionen Euro) zu verdienen. «Er istmomentan die Nummer eins», sagte sein Manager Ricky Simms, dessenflotter Schützling auf der Honorar-Rangliste derzeit alle aussticht.

Dabei hat Simms schon vor den Peking-Spielen die Meeting-Direktoren mit ausgeklügelten Verträgen überrascht. Beim Super-Grand-Prix in Lausanne wurde ein Antrittsgeld von 90 000 Dollar fixiert.Für jeden Gold-Gewinn und Weltrekord handelte Simms vorher weitereZuschläge aus. Abgesehen von Startgeld und lockender Weltrekord-Prämie - in Zürich gibt es ein Kilo Gold - wirbt Bolt auf denWerbeplakaten für die «Weltklasse» in der Stadt am Limmat - natürlichnicht umsonst. In Zürich wollen rund drei Dutzend Medaillengewinnervon Peking antreten.

Viel weniger dürfte «Thunder-Bolt» auch beim Golden-League-Finaleam 5. September in Brüssel nicht verdienen, wo er sowohl auf seinenWeltrekord-Vorgänger Asafa Powell (Jamaika) als auch auf US-SprinterTyson Gay (USA) trifft, der das Olympia-Finale verpasst hatte. DenJackpot von einer Million Dollar, der dort ausgeschüttet wird, könnennur noch Kenias Olympiasiegerin Pamela Jelimo (800 Meter) und BlankaVlasic (Kroatien) knacken.

Für die Zukunft der Super-Serie ist Bolt aber eine Schlüsselfigur.«Wir machen die Golden League 2010 universeller»», kündigte derPräsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, Lamine Diack, an.Voraussichtlich sollen die derzeit sechs Meetings um drei in Afrika,Asien und Amerika erweitert werden. Dazu braucht man Geld respektiveSponsoren. «Bolt hat der Leichtathletik auf jeden Fall sehr gutgetan, das empfinden vor allem die Sponsoren so», sagte IAAF-Councilmitglied Helmut Digel. «Mit den Leistungen ist dieLeichtathletik von den weltweiten Botschaften an die Spitze gerückt.»

Den letzten großen Zahltag der Saison gibt es am 13./14. Septemberbeim Weltfinale in Stuttgart. Drei Millionen Dollar werden in derSchwaben-Metropole ausgeschüttet. Den Disziplin-Siegerin winken30 000 Dollar, für Platz zwei und drei werden noch 20 000beziehungsweise 12 000 auf das Konto der Athleten überwiesen. Für dieJackpot-Gewinner der Golden League ist dies ein Pflichttermin: Siebekommen ihr Geld nur, wenn sie auch in Stuttgart starten.

Usain Bolt lockt das Weltfinale nicht mehr - auch die 100 000Dollar nicht, die es für einen Weltrekord gibt. Die könnteStabhochsprung-Himmelsstürmerin Jelena Issinbajewa «im Vorbeifliegen»noch einsacken. In Peking hat sie die 5,05 Meter nur «just for fun»auflegen lassen und gemeistert - 5,20 Meter will sie scheibchenweisein den nächsten Jahren noch schaffen.