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Leichtathletik Leichtathletik: Geburtstag mit der Startnummer 55

Von Holger Zimmer 10.06.2007, 17:19

Leißling/MZ. - Dieter Heinicke trug an seinem 55. Geburtstag die Startnummer 55. Für die lange Distanz brauchte er 1:20:01 Stunden, wurde Vierter, konnte aber dennoch seinen Vorsprung in der Gesamtwertung der Regionalrangliste Sachsen-Anhalt Süd ausbauen. Der Pretzscher hat Fußball gespielt, ging ins Fittness-Center und kam vor drei Jahren durch seinen Sohn zum Laufen. "Es geht auch im Training ans Limit und ich frage mich manchmal, warum ich das

tue. Doch hinterher habe ich ein gutes Gefühl." Drei-, viermal in der Woche läuft er insgesamt bis zu 60 Kilometer und will in diesem Jahr beim Berlin-Marathon seine Bestzeit von 4:13 Stunden verbessern.

Astrid Schicha aus Weißenfels läuft, um sich fit zu halten. Sie wurde in Leißling Dritte und festigte Gesamtplatz 1 in der Altersklasse W 45. "Kommt keine Verletzung dazwischen", will sie dort auch am Ende stehen, schränkt aber ein, dass einige starke Läuferinnen zuletzt fehlten. Die 43-Jährige ist arbeitslos und Laufen soll für sie Spaß machen. Natürlich schaue sie auch auf ihre Zeiten, übertreibe es aber nicht und trainiere mitunter nur einmal in der Woche. Manchmal lade sie die Zeitzerin Stefanie Dathe zum Plauschlauf zu sich ein.

Annegret Beyer (45 / SFG Nellschütz), die sich nach dem Lauf am Brunnen vor dem Einkaufszentrum erfrischt, hat in diesem Jahr einen Marathon im Visier. Trotz Meniskus-Operation lief sie im Vorjahr in 3:35 Stunden in New York eine Bestzeit, die sie in München im Blick hat, "wenn die Gesundheit mitspielt". Der Lauf in Leißling sei mit dem zu bewältigenden Weißen Berg bei Hitze besonders schwer gewesen. Da müsse man sich eben auch mal etwas zurücknehmen, denn "mit Läuferinnen, die 20 Jahre jünger sind und täglich trainieren", könne man letztlich ohnehin nicht mithalten.

Über die acht Kilometer wurde Gunter Walther (LSG Goseck) aus Lobitzsch Erster, obwohl er etwas gehandicapt war und als Selbstständiger die Laufschuhe nicht mehr so oft anziehen kann. Der 42-Jährige ist schnell angegangen und hat die Konkurrenz auf Distanz gehalten. Er sagt: "Der Mineralbrunnenlauf ist von allen Ranglistenläufen der schwierigste. Auf 13 Kilometern geht es immerhin dreimal den Weißen Berg hoch."

Auch Steffe Gehre (Muskelstiere LSG Goseck) war in Leißling vorn und ist das auch in seiner Altersklasse. Als er vor drei Jahren mit dem Laufen angefangen habe, sei er noch lange danach kaputt gewesen. "Jetzt fühle ich mich fünf Minuten nach dem Zieleinlauf wieder fit." Der 31-Jährige absolviert in Thüringen eine Polizeiausbildung und muss die Schulbank drücken. "Da fühle ich mich einfach gut, wenn ich im Freien bin." Am Sonnabend war er zu schnell angegangen, konnte ein Tief in der zweiten Runde aber am Ende überwinden.

Für Michael Zabel war es in diesem Jahr der zweite Ranglisten-Wettbewerb, den er nach einigen Trainingsläufen mit schweren Beinen absolvierte. Einen richtigen Saisonhöhepunkt habe er noch nicht, bekennt der 39-Jährige, der bis zur Wende beim SC Chemie Halle Marathon lief. "Doch es macht auch Spaß, einfach schnell zu sein." Eventuell will er im Herbst die klassische Strecke bewältigen, die er in seinen besten Jahren in 2:16 Stunden zurücklegte. Auf dem Darß sei er Anfang Mai 2:37 gelaufen.

Da kann Ronny Helm ("White Rock" Weißenfels) nur staunen. Der Tagewerbener konnte zwar mit dem Altersklassensieg den Abstand zu Enrico Blitz (Bad Kösen) etwas verkürzen, doch mehr sei wohl nicht drin, bekennt der 28-Jährige realistisch, weil er inzwischen auch mit dem Rad sowie auf Inlineskatern fährt und schwimmt.