Leichtathletik Leichtathletik: André Ernst im zweiten Frühling
Stuttgart/Dessau/MZ. - "So war es auch geplant. Mit einem guten Ergebnis wollte ich für Publicity für den Verein sorgen, wobei es mir vor allem um die Finalteilnahme ging", erklärt der 33-Jährige. In diesem 100-Meter-Finale übertraf Ernst aber zunächst einmal sich selbst. Nach 10,45 Sekunden blieben für ihn die Uhren stehen - neue persönliche Bestzeit für den gebürtigen Hallenser. Der fünfte Rang ist zudem seine bisher beste Platzierung in dieser Disziplin. "Es ist eine Genugtuung für mich zu sehen, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Bisher hatte ich ja oft Pech", sagt er stolz. Gerechnet hatte er nicht damit, so aufzutrumpfen, obwohl er sich nach den Lan desmeisterschaften (10,53) sicher war, noch schneller laufen zu können. Die Gründe für seinen Höhenflug sind schnell aufgezählt.
"Ich hatte im Saisonverlauf keine größeren muskulären Probleme und habe daher mein Trainingsprogramm durchziehen können. Auch Schwierigkeiten mit der Achillessehne gab es kaum", zählt er auf. Zudem waren die Bedingungen in Stuttgart für einen Sprinter nahezu ideal. Warmes Wetter und leichter Rückenwind, nicht umsonst stellten gleich vier Finalteilnehmer neue persönliche Bestleistungen auf. Hoffnungen auf einen Startplatz in der 100-Meter-Staffel der Nationalmannschaft macht sich Ernst trotz der guten Zeit nicht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Weltmeisterschaft in Edmonton eine deutsche Staffel läuft. Bisher konnte noch keine Formation die WM-Norm nachweisen", wiegelt er ab. Seine Konzentration gilt deshalb jetzt den Norddeutschen Meisterschaften am 21. und 22. Juli in Lübeck. Dort will er den Titel über 100 Meter holen - für sich und den LAC.