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Landesgartenschau 2004 Landesgartenschau 2004: Ölmühle steht wieder im Licht

Von Angelika Andräs 21.06.2001, 18:32

Zeitz/MZ. - Der Abriss des ehemaligen Amtsgerichtes in der Schlossstraße markierte den Auftakt der Arbeiten in Vorbereitung auf die Landesgartenschau 2004 in Zeitz. Mit dem Abriss rund um die Ölmühle in der Badstubenvorstadt 17/17 a geht es einen weiteren Schritt auf das große Ereignis zu. Zumindest die Sperrung der Badstubenvorstadt machte auf die Arbeiten aufmerksam, die im Bereich von Tankstelle und Reifenlager im Gange sind. Diesen Anblick - die stillgelegte Tankstelle - kannten die Zeitzer in den letzten Jahren. Mit jedem Container Bauschutt, der nun abgefahren wird, kommt Stück für Stück das hervor, was sich dahinter verbarg.

Die Ölmühle, die Kasematten von Schloss Moritzburg und der Wallgraben. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die Ölmühle im Jahr 1452. 1520 wurde sie von Bischof Philipp (Herzog von Bayern) neu erbaut, ab 1589 gehörte das Gebäude der Stadt und wurde an Privatleute verpachtet. Der Umbau, der der ehemaligen Ölmühle ihre heutiges Aussehen gab, erfolgte 1903. Dabei wurde auch das Dach des Barockgebäudes verändert. Die Kasematten wurden überbaut und als sie 1994 zum Tag des offenen Denkmals erstmalig wieder zugänglich waren, kamen viele Zeitzer, um einen Blick in die Gewölbe zu werfen. Die Kasematten geben noch heute einen interessanten Einblick in die Verteidigungsanlage der Zeitzer Bischofsburg. So gehörte zu ihnen ein Graben, der im Kriegsfalle Wasser führen konnte. Als die Herzogsburg errichtet wurde, behielt man den Graben. An der Nordostecke erhielt er später ein Tor zur heutigen Schlossstraße. Die Außenbefestigung - eine Festungsmauer mit überdeckten Schießscharten - wurde wahrscheinlich erst nach 1725 fertig gestellt. Erst in preußischer Zeit verbreiterte man die Straße und riss das zwischen Burg und Stadt gelegene Peterstor ab. Abgerissen wurden jetzt die Ölmühle umgebenden Gebäude. Das Hauptgebäude bleibt stehen, lediglich das vorgezogene Dach fällt weg.

Nachdem das Umfeld entsprechend aufgearbeitet sein wird, ist der Blick frei auf den Wallgraben. Spätestens heute im Laufe des Vormittages wird auch die Sperrung der Badstubenvorstadt gänzlich aufgehoben. Notwendig war diese Sperrung auch deshalb gewesen, weil die Anschlüsse zum Grundstück hin entfernt worden waren, und die Straße an diesen Stellen sofort ausgebessert wurde. An den Abriss schließt sich die komplexe Sanierung der Ölmühle an, wobei zuerst die Gebäudehülle instand gesetzt wird, um einen weiteren Verfall zu vermeiden, bestätigt Gabriele Landmann von der Stadtsanierung. Zur Nutzung gibt es bereits einige Vorstellungen, sie werden zurzeit verhandelt.