Kommentar zur Haftpflicht für Hebammen Kommentar zur Haftpflicht für Hebammen: Dienst am Menschen

an könnte die ständigen Forderungen der Hebammen nach mehr Geld als das übliche Lobbyistengeschrei im Gesundheitswesen abtun. Doch darum handelt es sich nicht. Die Prämien für die unbedingt notwendige Berufshaftpflicht haben sich in den letzten zehn Jahren in etwa verzehnfacht; sie betragen inzwischen über 4.000 Euro jährlich. Kein Wunder, dass immer mehr Hebammen die klassische Geburtshilfe nicht mehr anbieten.
Es ist ein Erfolg für die Hebammen, dass die Kassen seit kurzem bereit sind, die Kostensteigerungen auszugleichen. Aber das kann keine dauerhafte Lösung sein. Natürlich ist jeder selbst dafür verantwortlich, einen angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Doch das Risiko, das Hebammen tragen, steht in keinem Verhältnis zum Einkommen.
Selbst für Versicherungen ist das unkalkulierbar geworden, weshalb ein Haftpflichtschutz kaum noch am Markt angeboten wird. Eine Lösung könnte ein Haftungsfonds sein, der ab einer bestimmten Grenze die Kosten übernimmt. Der Fonds müsste aus Steuermitteln finanziert werden. Hebammen tun einen Dienst an der Gesellschaft. Man darf sie mit ihren Problemen nicht alleinlassen.
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