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Kommentar zum Bankgeheimnis in Luxemburg Kommentar zum Bankgeheimnis in Luxemburg: Auslaufmodell

08.04.2013, 17:42
Thorsten Knuf
Thorsten Knuf MZ Lizenz

Luxemburg ist das Land des Ober-Europäers Jean-Claude Juncker. Der Premier und Karlspreisträger gilt als moralisch-politische Instanz, wenn es um den Zusammenhalt des Kontinents geht.

Luxemburg ist aber auch das Land von Steuerbetrügern und Schwarzgeld. Der Reichtum des Kleinstaates basiert vor allem auf dem Wirken seines riesigen Bankensektors. Die internationalen Finanzhäuser haben sich dort überhaupt nur niedergelassen, weil die Behörden viele Dinge sehr entspannt sehen.

Nun wollen die Luxemburger ihr Bankgeheimnis lockern. Sie sind bereit, Finanzämtern jenseits der Landesgrenzen Daten über ausländische Geldanleger zu übermitteln. Der „internationale Trend“ gehe zu solch einem Informationsaustausch, so der Minister. Er hätte auch sagen können: Wir können nicht anders. Die USA, die dem Schwarzgeld ihrer Bürger auf der Spur sind, zwingen uns. Und was wir den USA zugestehen, können wir den europäischen Partnern nicht vorenthalten.

Das Bankgeheimnis wird in Europa zum Auslaufmodell. Das ist gut so. Wer Steuern hinterzieht, ist ein Gesetzesbrecher. Und wer hilft, das Geld in Sicherheit zu bringen, ist ein Komplize.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]