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Kommentar zu Wölfen in Sachsen-Anhalt Kommentar zu Wölfen in Sachsen-Anhalt: Mit dem Wolf leben

10.05.2015, 19:09
Hendrik Kranert-Rydzy
Hendrik Kranert-Rydzy MZ Lizenz

In Mitteleuropa hat es seit 1950 zwischen 60 und 200 Wolfsangriffe auf Menschen gegeben. Fünf starben, meisten an Tollwut-Infektion. Allein hier zeigt sich bereits - die Zahlen zum Wolf sind nicht valide. Doch selbst 200 Angriffe sind vergleichsweise wenig - bei durchschnittlich 1 000 Attacken von Hunden auf Menschen allein in Deutschland pro Jahr. Und auf deutschen Straßen starben 2014 fast 3 400 Menschen.

Vielleicht beruhigt ein Blick in die Statistiken den einen oder anderen, der sich sorgt, mal wieder einen Spaziergang im Wald zu machen. Nichtsdestotrotz: Der Wolf breitet sich aus, er fühlt sich offenkundig nicht nur auf Truppenübungsplätzen wohl. Das hat Politik und Gesellschaft überrascht - und befördert Auswüchse in der Debatte darüber.

Natürlich braucht es eine bundesweite Koordination über die Wolfsbesiedelung - Isegrim ist der Föderalismus nämlich egal. Und es braucht eine Antwort auf die Frage, wie viele Wölfe Deutschland verträgt. Doch selbst dann wird es immer wieder Angriffe auf Schafe und Kälber geben - das ist für ein Raubtier normal und darf kein Grund sein, den Wolf für vogelfrei zu erklären. Der Wolf ist zurück - und wir müssen lernen, mit ihm zu leben. Seite 1

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]