Kommentar zu den Landtagswahlen in Thüringen Kommentar zu den Landtagswahlen in Thüringen: Hohe Hürden

Der Reiz des Neuen wäre ihr sicher: Eine schwarz-rot-grüne Regierungskoalition im beschaulichen Thüringen zöge ähnliche Aufmerksamkeit auf sich wie die Wahl des Linken Bodo Ramelow zum ersten Ministerpräsidenten eines rot-rot-grünen Bündnisses. Dagegen wäre die Fortsetzung der überhaupt nicht mehr großen „Großen Koalition“ zwischen CDU und SPD pure Langeweile.
Das verhaltene Werben der noch amtierenden Regierungschefin Christine Lieberknecht (CDU) um die Grünen ist deshalb verständlich. Erstens wäre eine solche Koalition breiter aufgestellt. Zweitens ringt die Union insgesamt darum, die Grünen als potenziellen Partner zu gewinnen. Schließlich steht eine Wiederauferstehung der FDP bestenfalls in den Sternen.
Doch die Grünen werden nicht gebraucht. CDU und SPD allein hätten eine knappe Mehrheit. Das nähme den Grünen jedes Druckmittel, eigene Themen durchzusetzen, solange sich die anderen Parteien einig wären.
Zudem müssten wohl SPD und Grüne ihre Mitglieder befragen, bevor sie einen Koalitionsvertrag unterschrieben. Und an der grünen Basis ist die Lust auf jede Form von Schwarz-Grün deutlich schwächer als in den Strategiebüros der Union.
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