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Knapp 700 Schleswig-Holsteiner erhalten Cannabis als Medizin

18.07.2020, 07:34
Getrocknete Hanfknospen. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Getrocknete Hanfknospen. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild dpa-Zentralbild

Kiel - Nach Angaben der Apothekerkammer erhalten in Schleswig-Holstein knapp 700 Menschen regelmäßig Cannabis auf Rezept. Pro Jahr würden die 650 Apotheken im Land das Betäubungsmittel etwa 8500 Mal abgegeben, sagte der Geschäftsführer der Apothekerkammer, Frank Jaschkowski, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Therapie mit Cannabis hat sich offensichtlich etabliert.

Seit März 2017 haben gesetzlich Krankenversicherte einen Anspruch darauf, dass ihre Kasse unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Medikamente auf Cannabis-Basis übernimmt. Damit soll der Schmerz schwer kranker Menschen besser gelindert werden. Zuvor mussten die Patienten eine Erlaubnis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einholen.

Zuweilen sei die Liefersituation aber schlecht, sagte Jaschkowski. Weil medizinisches Cannabis aus den Niederlanden teilweise nur schwer zu kriegen sei, wichen die Apotheken auf Ware aus dänischer oder portugiesischer Produktion aus. Es wird aber auch Cannabis aus Kanada abgegeben. In diesem Fall kommt nach Angaben von Jaschkowski aber ein Aufschlag in Höhe von 100 Prozent des Einkaufspreises hinzu. Bei Ware aus den Niederlanden zahlen Patienten nur einen Aufschlag von 8,35 Euro. (dpa/lno)