Kinostart: 18. April Kinostart: 18. April: «Jay und Silent Bob schlagen zurück»

Hamburg/dpa. - Das war die «Generation X», die Leute nannte man«Slacker», und Filme darüber gab es auch: «Clerks - die Ladenhüter»zum Beispiel, 1994. Das war ganz lustig, und wohl originär 90erJahre. Nun bringt «Clerks»-Regisseur Kevin Smith, zuletzt für «Dogma»viel gelobt, wieder einen Slacker-Film in die Kinos: «Jay und SilentBob schlagen zurück».
Und alles ist wie gehabt: Die Hauptpersonen Jay (Jason Mewes) undSilent Bob (Kevin Smith) tragen ungute Kopfbedeckungen und Jacken ausdem Rotkreuz-Container. Die beiden haben nicht viel mehr zu tun, alsvor einem Supermarkt irgendwo in New Jersey herumzustehen, Gras zurauchen und dummes Zeug zu reden. Dabei machen die Sätze, in denenkeine Geschlechtsorgane vorkommen, den kleineren Anteil aus - Dialogewie von Achtklässlern, wenn sich die ganze hormonelle Verwirrung beimersten Alkoholrausch wenigstens verbal ungehemmt entladen darf.
Doch so etwas wie eine Handlung gibt es auch: Jay und Bob wollenverhindern, dass in Hollywood ein Film gedreht wird, zu dem sie alsVorlage dienen. Deshalb trampen sie hin. Auf dem Weg landen sie ineinem Kleinbus voll hübscher Frauen, befreien Tiere aus einem Labor,schließen Freundschaft mit einem Affen, entkommen der Polizei undreden dabei am liebsten über Sex - es bleibt beim Reden, da wollteKevin Smith offenbar den Erfahrungshorizont seiner Zielgruppe nichtüberschreiten.
Wen diese Handlung nicht fesselt, der kann sich die 104 Minutendamit vertreiben, die zahlreichen Zitate zu entschlüsseln, die Smithaus anderen Filmen einstreut - was nicht nach Slacker-Revivalaussieht, erinnert dann eben an «The Matrix», «Charlie's Angels» oder«Planet der Affen». Vor allem die Schlusssequenz bietet reichlichGelegenheit für Gastauftritte, da Smith den Showdown in die Miramax-Studios verlegt hat - nicht nur Ben Affleck und Matt Damon dürfensich dort selbst spielen, auch Entertainment-Reporter aus dem US-Fernsehen kommen so auf die große Leinwand.
Alles, was bei «Clerks» noch lässig war, gerät in «Jay und SilentBob» zu bloßem Klamauk. Bei der Wiedergeburt der Slacker muss etwasschief gegangen sein. Jetzt sind sie nur noch Clowns.